Allgemeine Chirurgie
Die Chirurgie als medizinisches Fachgebiet befasst sich mit der Prophylaxe, der Diagnose und Behandlung von chirurgischen Erkrankungen, körperlichen Missbildungen sowie Verletzungen und deren Folgen.
Was versteht man unter allgemeiner Chirurgie?
Der Allgemeinchirurg ist gewissermassen der «Allrounder» unter den Chirurgen: Sein Arbeitsbereich umfasst Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen im Bereich des Stütz- und Bewegungsapparates, der Gefässe, des Brustraums und der inneren Organe. Dazu zählen beispielsweise Hämorrhoiden, Leistenbruch, Krampfadern oder Kropf (Struma).
Der Allgemeinchirurg ist sowohl für die operative als auch die nichtoperative Grund- und Notfallversorgung eines Patienten zuständig.
Die Kernaufgabe liegt hierbei in der operativen Therapie, d.h. in der Heilung durch einen invasiven Eingriff (Operation), wobei in vielen Fällen auch eine konservative Therapie (ohne Operation) ein möglicher Weg sein kann.
Eine Operation ist ein instrumenteller chirurgischer Eingriff am oder im Körper eines Patienten zu Diagnostik- oder Therapie-Zwecken. Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Anästhesie. Die Eingriffe werden, wann immer möglich und sinnvoll, in minimalinvasiver Technik durchgeführt.
Minimalinvasive Chirurgie
Die minimalinvasive Chirurgie unterscheidet sich von der konventionellen Chirurgie durch die endoskopische minimalinvasive Zugangsart und den Einsatz spezieller Instrumente und Techniken. Sie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Operationstechniken, bei denen über minimale Hautschnitte operiert wird. Über diese kleinen Hautschnitte wird ein Endoskop mit speziellen Instrumenten eingeführt, um unter Sicht einer Videokamera operieren zu können.
Vorteile
- Minimale Hautschnitte
- Weniger Schmerzen als bei herkömmlichen Operationen
- Ästhetische Vorteile durch minimale Narbenbildung
- Kürzere Rekonvaleszenz & Arbeitsunfähigkeit
- Geringeres Risiko von Verwachsungen und Narbenbrüchen
Nachteile
- Längere Operationszeiten
- Kostenintensiv
- Fehlende mehrdimensionale Sicht
- Zusatzschnitt zur Bergung des Resektats
- Eingeschränkte Radikalität
Funktion und Vorgehen
Durch die grossen Fortschritte in der minimalinvasiven Chirurgie in den letzten Jahren wird immer häufiger minimalinvasiv operiert. Der technische Aufwand und die fachlichen Anforderungen an die Chirurgen und Chirurginnen sind allerdings bei dieser Operationsmethode im Vergleich zu herkömmlichen höher. Für die Handhabung der speziellen Operationsinstrumente sind besondere Fähigkeiten der Chirurgen und Chirurginnen notwendig, unter anderem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und eine gute Koordinationsfähigkeit.
Die meisten Eingriffe werden mit Spezialoptiken und Instrumenten durchgeführt, die an verschiedenen Stellen in den Körper eingebracht werden, so zum Beispiel durch die Bauchdecke. Bei laparoskopischen Operationen im Bauchraum wird Kohlenstoffdioxid in den Bauchraum gepumpt, um ausreichend Raum für die Operation zu schaffen. Die Vergrösserung des Operationsfeldes, zusammen mit der gezielten Beleuchtung, schafft optimale Voraussetzungen für die Darstellung und Sicht während der Operation. Aufgrund der technischen Fortschritte können laparoskopische Eingriffe heute schon bei vielen Erkrankungen und orthopädischen Problemen durchgeführt werden.
In verschiedenen medizinische Fachgebieten (operative Fächer) wird die Chirurgie als Therapieform eingesetzt. Das Fachgebiet «Allgemeine Chirurgie» ist in Entwicklung, und die Spezialisierung nimmt im Laufe der Zeit immer mehr zu. Fachbereiche wie zum Beispiel die Bauchchirurgie werden von organspezialisierten Viszeralchirurgen übernommen. In unseren Kliniken sind die Chirurgen zusätzlich häufig auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert.
Unser Spektrum
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass heute aufgrund der stetigen Entwicklung der Technik und der Instrumente immer mehr Operationen schonend minimalinvasiv durchgeführt werden.
Unser Spektrum umfasst die gesamte allgemeine Chirurgie. Ein Auszug aus unserem Leistungsspektrum, bei welchem die Eingriffe minimalinvasiv durchgeführt werden:
- Leistenbruchoperation
- Operation von Zwerchfellbrüchen und Refluxkrankheit
- Darmoperationen (z.B. Divertikelkrankheiten)
- Diagnostische Eingriffe im Bauchraum sowie gezielte Gewebeentnahmen (Biopsie) diverser Organe
- Gallenblasenoperationen
- Narben- und Bauchwandbrüche
- Blinddarmentfernung
- Brustraumchirurgie
- Chirurgie an Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen
- Operation bei der Refluxkrankheit
- Milz-Entfernung
Nachsorge: Wir bleiben für Sie da
Nach der Behandlung kehren Sie zurück in den Alltag. Dort betreut Sie Ihr behandelnder Arzt. Gemeinsam mit ihm können Sie sich auf unsere Unterstützung verlassen.
Wir tun alles für einen nachhaltigen Behandlungserfolg. So kümmern wir uns darum, Sie auf mögliche Nach- und Nebenwirkungen zu testen. Ihr Programm für die Nachsorge ist so individuell wie Ihre Behandlung und genau auf diese abgestimmt.
Für Konsultationen und Kontrolluntersuchungen besuchen Sie gelegentlich Spezialisten oder Physiotherapeuten.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Immer wichtiger werden in Spitälern die interdisziplinäre Behandlung und Therapie von Krankheiten zugunsten einer optimalen Patientenbetreuung.
Bei Swiss Medical Network wurden dafür sogenannte Kompetenzzentren geschaffen. Bei den Kompetenzzentren handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Fachgebiete oder Einheiten zur Diagnose und Behandlung einer Krankheitsgruppe (Multidisziplinarität). Dabei arbeiten medizinische Spezialisten in einem bestimmten Aufgabenbereich zusammen.
Sämtliche Behandlungen besprechen wir regelmässig in unserem interdisziplinären Tumorboard. Chirurgen, Onkologen, Gastroenterologen, Radiologen, Radioonkologen und weitere Fachspezialisten schlagen für jeden Patienten und jede Patientin individuell die bestmögliche Therapie- und Operationsplanung vor. Das gesamte Therapiekonzept besprechen wir anschliessend ausführlich mit Ihnen und beantworten alle offenen Fragen.
Folgende Kompetenzzentren sind bei uns zu finden: