Behandlung von Fersenschmerzen und Plantarfasziitis

Fersenschmerzen

Schmerzen an der Ferse kennen viele Menschen – egal, ob bei sportlichen Aktivitäten, beim Laufen, Gehen oder Springen. Der Fersenschmerz gehört zu den Fussproblemen, die am häufigsten auftreten.

Symptome

Der Schmerz in der Ferse kann sich wie folgt bemerkbar machen:

  • Schmerzen beim einfachen Auftreten
  • Anhaltende Schmerzen nach langer Belastung
  • Nacht- oder Ruheschmerzen
  • Schwellungen an der Ferse

Ursachen

Drei Bereiche der Ferse sind besonders anfällig für Entzündungen: Die Achillessehne, die Fusssohlensehne (Plantarsehne) und der Fersenhöcker.  

Entzündungen werden meist durch Überbeanspruchung ausgelöst. Überbeanspruchung kann durch starke sportliche Belastung oder Durchführung neuer ungewohnter sportlicher Aktivitäten ausgelöst werden. Schmerzen im Bereich der Achillessehne können aufgrund von Wandenmuskulaturverkürzungen auftreten.

Diagnose

Zu Beginn der Diagnose werden verschiedene Fragen zu Vorerkrankungen und anderen Beschwerden gestellt, um festzustellen, ob diese eine Auswirkung auf die Ferse haben können.

Der Arzt achtet besonders auf den Körperbau, den Gang, den Stand, und Gelenkbeweglichkeit. Zusätzlich werden die Nervenfunktionen überprüft.

Da es unterschiedliche Erkrankungen gibt, die zu Fersenschmerzen führen, werden spezielle Diagnoseverfahren angewandt:

  • Diagnostische Handgriffe an der Ferse
  • Ultraschall des Fusses
  • Röntgen der Ferse und des Fusses
  • MRT-Untersuchung

Folgende Krankheitsbilder können dadurch ermittelt werden:

  • Schädigung der Achillessehne
  • Haglund-Ferse/Haglund-Exostose (Deformation des Fersenbeins)
  • Fersensporn
  • Schleimbeutel-Reizung oder -Entzündung
  • Schädigung der Fusssohlensehne
  • Schwund des Fersenfettpolsters

Behandlungen

Konservative Therapien

Bei Fersenschmerzen ist selten ein operativer Eingriff notwendig. Häufigste konservative Therapien:

  • Verwendung von Einlagen
  • Dehnungsübungen (z. B. der Wadenmuskulatur)
  • Das Tragen von orthopädischen Stabilschuhen
  • Regelmässige Physiotherapie

Entzündungshemmende Medikamente oder weitere Massnahmen (z. B. Ultraschall) werden ergänzt eingesetzt.

Operative Behandlungen

Bei einigen Fersenerkrankungen ist eine operative Behandlung notwendig.

Ist es nicht möglich, durch eine konservative Therapie den Fersensporn zu therapieren, besteht die Möglichkeit, über einen chirurgischen Eingriff die Sehnenplatte zu entlasten. Bei diesem Eingriff wird die Sehne des Unterschenkel-Beugemuskels gelöst. Dadurch kommt es zu mehr Beweglichkeit im Sprunggelenk und die Sehnenplatte der Fusssohle wird entlastet. Auch gibt es die Möglichkeit eines endoskopischen Eingriffes, bei dem der Fersensporn abgetragen wird.

Sorgt die hintere obere Ecke des Fersenbeins für eine Irritation des Achil­les­seh­nen­an­sat­z und werden dadurch sehr starke Schmerzen verursacht, ist ein operativer Eingriff notwendig. Um den Druck auf die Achillessehne zu reduzieren, wird die obere Ecke des Fersenbeins minimalinvasiv angetragen. Durch den reduzierten Druck kann die Entzündung abheilen.

Bei einer Achillessehnenentzündung (Achillodynie) wird bei einer Operation das entzündete Sehnengleitgewebe entfernt. Risse der Achillessehne werden in einer Fersenoperation genäht.

FAQ

Wie kann ich Fersenschmerzen vorbeugen?

Tägliche Dehnungsübungen der Wade können vorbeugend wirken. Ist eine starke Fussbeanspruchung absehbar, ist es wichtig, dass man den Fuss langsam, mit gezielten Übungen auf die Belastung vorbereitet.

Wie entsteht eine Haglund-Ferse?

Bei einer Deformation des Fersenbeins wird von einer Haglund-Ferse (Haglund­exostose) gesprochen. Ein Teil der Ferse ist stark gewölbt und bildet ein Überbein. Dies verursacht eine Verkalkung am Ansatz der Achillesferse.

In welchen Fällen kann es zu einer Operation der Ferse kommen?

Ein chirurgischer Eingriff kann nötig sein, wenn alle vorherigen Behandlungsversuche nicht oder nicht ausreichend erfolgreich waren. Dies kann z. B. bei einem Fersensporn oder einer Hanglund-Ferse der Fall sein.

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