Morton Neurom
Die Morton-Krankheit ist eine sehr schmerzhafte mechanische Überlastung der Nerven unter dem Mittelfussknochen.
Symptome
Betroffene berichten oft von brennenden Schmerzen unter der dritten und vierten Zehe. Weiter können sie Taubheit in den Zehen, stechende Schmerzen oder ein schmerzhaftes Klicken beim Gehen empfinden.
Ursachen
Die Schmerzen bei der Morton-Krankheit entstehen, da die Nerven nicht richtig funktionieren. Die Störung der Funktion kommt durch eine Belastung der empfindlichen Nerven. Um dieser Belastung gegenzusteuern, verändert sich das Bindegewebe, es bilden sich neue Blutgefässe und es beginnt die Einlagerung von Eiweiss um den betroffenen Nerv. Dieser Prozess verursacht die typischen Schmerzen.
Der häufigste Auslöser der Morton-Krankheit ist die Belastung durch einen Spreizfuss. Zusätzlich wird die Krankheit durch zu enges Schuhwerk verschlimmert.
Diagnose
Da eine Vielzahl weiterer Erkrankungen ähnliche Symptome aufweisen, ist es wichtig, eine Fachperson aufzusuchen. Diese nutzt spezielle Untersuchungsmethoden, um zu erkennen, ob es sich um die Morton-Krankheit handelt.
Mulder-Zeichen (Mulder’s Klick)
Bei der Untersuchung werden die Mittelfussköpfchen zusammengedrückt. Bei dieser Untersuchung löst man mit gezieltem Druck den beschriebenen Schmerz aus.
Ultraschall-Untersuchung
Über die Ultraschall-Untersuchung können Entzündungen dargestellt und die Morton-Krankheit diagnostiziert werden.
MRT-Untersuchung
Diese Untersuchung ist die Standarddiagnostik zur Erkennung der Morton-Krankheit. Ausserdem hat die MRT den Vorteil, dass Krankheiten, die ähnliche Symptome ausweisen, einfach erkannt werden können.
Behandlungen
Konservative Therapien
Wird bei der Diagnose ein Spreizfuss erkannt, ist es möglich, die Morton-Krankheit ohne chirurgischen Eingriff zu behandeln.
Im Fokus steht bei der Behandlung die Stabilisierung und Entlastung des Fussgewölbes. Mithilfe von Spreizfusstape oder individuellen Einlagen wird der Druck auf das Morton Neurom reduziert. Im nächsten Schritt werden mithilfe von Physiotherapie die Fussmuskeln gestärkt und über spezielle Einlagen die Fussbelastung und der Druck auf die Nerven dauerhaft reduziert.
Bei einer fortgeschrittenen Morton-Krankheit kann mitmilfe von Cortison und Schmerzmittelinjektion eine hohe Schmerzreduktion erreicht werden.
Operative Behandlungen
Eine operative Therapie kommt dann zum Einsatz, je weiter die Morton-Krankheit fortgeschritten und das Morton Neurom gewachsen ist. Hat das Morton Neurom einen Durchmesser von mehr als 6 mm wird ein operativer Eingriff nötig, da eine konservative Therapie den Verlauf nicht mehr aufhalten kann.
Operation ohne Entfernung des Nervs
Das Ziel dieser Operation ist, den Druck auf die Nerven zu lindern, in dem die Lastverteilung der Fussknochen verändert wird. Mögliche Fehlstellungen der Fussknochen werden behoben und ggf. Korrekturen am intermetatarsalen Band zwischen den betroffenen Zehen vorgenommen.
Operation mit Entfernung des Nervs
Wurde ein sehr grosses Morton Neurom diagnostiziert, wird der veränderte Teil des Nervs entfernt. Es handelt sich hierbei um einen minimalinvasiven Eingriff, der ambulant durchgeführt werden kann.
Nachbehandlung
Behandlung ohne Entfernung des Nervs
Nach einem Klinikaufenthalt von zwei bis drei Tagen, kann die Heilung bis zu sechs Wochen dauern. In dieser Zeit entlastet man die vom Eingriff betroffene Stelle mit einem Short-Walker oder Gehstützen.
Entfernung des betroffenen Nervs
Der Fuss ist sofort belastbar und der Patient muss nur für wenige Tage auf Gehstützen zurückgreifen. Die Behandlung ist mit der Wundheilung nach zwei Wochen abgeschlossen.
FAQ
Kann die Morton-Krankheit nach dem Eingriff erneut auftreten?
Wurde der krankhafte Nerv entfernt, kann es in sehr seltenen Fällen zu einem ähnlichen Krankheitsbild kommen.
Was ist ein Short-Walker?
Ein Short-Walker ist eine Orthese, die eine effektive Ruhigstellung von Fuss und Unterschenkel bewirkt. Beim Laufen werden die betroffenen Stellen entlastet und ruhig gestellt. Ein Short-Walker wird auch gerne als Gehgipsersatz bezeichnet.