Handchirurgie
Innerhalb der Handchirurgie werden degenerative und rheumatologische Gelenkerkrankungen wie Infektionen, Verletzungen und Tumore operativ und konservativ behandelt.
Viele Operationen in der Handchirurgie werden ambulant durchgeführt. Bei grösseren Eingriffen erfolgt vorab eine Voruntersuchung in der Klinik.
Handgelenkarthrose
Eine Handgelenkarthrose kann konservativ oder operativ behandelt werden. Bei der konservativen Behandlung wird der Daumen mithilfe einer Schiene stabilisiert und somit das Gelenk entlastet. Um die Schmerzen zu lindern, kann Cortison injiziert werden oder es wird eine Röntgen-Tiefenbestrahlung durchgeführt. All diese Massnahmen dienen jedoch nur der Schmerzlinderung, ein Fortschreiten der Handgelenkarthrose kann damit nicht verhindert werden.
Um die Handgelenkarthrose zu behandeln, ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Der Eingriff wird stationär in Teil- oder Vollnarkose durchgeführt. Während des Eingriffs werden die Knochen, die das Sattelgelenk bilden, entfernt. Danach wird ein neues Gelenk aus körpereigenen Sehnen aufgebaut.
Nach der Operation trägt man vier Wochen lang einen Gipsverband. Es kann bis zu zwölf Monate dauern, bis man die vollständige Funktion des Handgelenks wiedererlangt.
Arthrose in den Fingergelenken und Daumen
Erste Anzeichen einer Arthose sind steife Finger oder Daumen am Morgen. Es fällt schwer, die Faust zu ballen, und die Bewegung verursacht Schmerzen. Selbst in Ruhephasen tauchen Schmerzen in Fingern und Daumen auf. Ob die Arthrose fortgeschritten ist, erkannt man an Schwellungen und sehr warmen Gelenken.
Von Arthrose können folgende Gelenke betroffen sein:
- Daumensattelgelenk (Rhizarthrose)
- Fingerendgelenk (Heberden-Arthrose)
- Fingermittelgelenk (Bouchard-Arthrose)
Während die Arthrose im Daumen und im Fingerendgelenk häufiger auftritt, kommt die Fingermittelgelenkarthrose seltener vor.
Wie stark die Arthrose bei Fingern und Daumen fortgeschritten ist, wird bei der Diagnose durch Röntgen festgestellt. Warum es zu einer Arthrose in Fingern oder Daumen kommt, ist in der Regel nicht bekannt, deshalb werden meist die Symptome bekämpft. Ergotherapie hilft, die Gelenke und die Finger bzw. den Daumen zu entlasten. Bei akuten Schmerzen werden spezielle Medikamente eingesetzt.
Eine Operation ist dann notwendig, wenn anderen Therapien nicht mehr hilfreich sind. Bei einem Eingriff werden die betroffenen Gelenke versteift oder durch Fingergelenkprothesen ersetzt. Welche Behandlungsmethode zum Tragen kommt, hängt davon ab, welches Gelenk betroffen ist und welcher Tätigkeit die betroffene Person nachgeht.
Fingerendgelenke werden meist versteift, da sie weniger zur Gesamtbeweglichkeit des Fingers beitragen. Bei den Fingermittelgelenken kommen Fingergelenkprothesen zum Einsatz, wenn die betroffene Person keiner Arbeit nachgeht, die die Finger stark belastet.
Beim Daumensattelgelenk wird durch Arthroskopie das entzündete Gewerbe entfernt und die Gelenkfläche so bearbeitet, dass diese wieder glatt ist. Ist die Arthrose im Daumengelenk weiter fortgeschritten, wird eine sogenannte Resektions-Suspensionsplastik durchgeführt. Bei diesem Eingriff wird ein Handwurzelknochen entfernt. Mit Teilen aus der Daumenabspreizsehne wird der Daumen stabilisiert und das Gelenk entlastet.
Karpaltunnelsyndrom
Bei einem Karpaltunnelsyndrom ist der Mittelhandnerv im Handgelenkstunnel eingeklemmt. Symptome für das Karpaltunnelsyndrom sind morgens dick angeschwollene oder steife Finger. Betroffene klagen auch über ein Kribbeln in der Handinnenfläche, das sich bis zu den Fingern ausdehnt.
Damit andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können, testet der Arzt bei der Diagnose des Karpaltunnelsyndroms die elektrische Leitfähigkeit des Nervs. Diese Art der Diagnose ist weitgehend schmerzlos und wird von einem Neurologen vorgenommen.
Um das Kapartunnelsyndrom zu behandeln, gibt es zwei Operationsverfahren. Bei einem offenen Eingriff wird durch einen Schnitt an der Handinnenseite das Karpalband durchtrennt. Ist ein endoskopischer Eingriff notwendig, wird durch kleine Hautschnitte am Handgelenk und der Handinnenfläche eine Kamerasonde zur Überwachung und ein Werkzeug eingeführt, um das Karpalband zu durchtrennen.
Der Eingriff erfolgt meist ambulant mit örtlicher Betäubung. Zwei Wochen nach dem Eingriff werden die Fäden entfernt. Abhängig vom ausgeübten Beruf, kann es bis zu vier Wochen dauern, bis man seine berufliche Tätigkeit wieder aufnehmen kann.
Handgelenksganglion (Überbein)
Das Handgelenksganglion ist eine gutartige Weichteilveränderung der Hand. Weiche Gelenkhäute füllen sich mit Flüssigkeit und verursachen somit eine Ausstülpung. Die genauen Ursachen eines Ganglions sind nicht endgültig geklärt. Die Ursache kann eine Bindegewebsschwäche, eine Verstauchung oder Reizung im Gelenk sein. Nicht selten sind Ganglien eine Folgeerscheinung von Arthrose. Eine Ultraschalluntersuchung gibt Aufschluss über die genaue Ausdehnung und kann Hinweise auf die Ursache geben.
Folgende Behandlungsmethoden stehen zur Verfügung:
- Punktion und Absaugen der Flüssigkeit
- Resektion – chirurgische offene Entfernung
- Arthroskopie
Nach der Operation kann das Handgelenk normal bewegt werden. Die Wundheilung dauert bis zu zehn Tage.
Morbus Dupuytren | Dupuytren
Morbus Dupuytren ist eine Erkrankung der Handinnenfläche, bei der das Bindegewebe betroffen ist. Betroffen sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr, bei denen sich das Bindegewebe so verändert, dass Knoten und Stränge in der Handinnenfläche auftreten. In der Regel treten keine Schmerzen auf, aber im weiteren Verlauf der Krankheit kann es passieren, dass sich die Finger nicht mehr strecken lassen. Da diese Gewebeveränderungen auch um Nerven und Gefässe auftreten können, kann es zu Gefühls- oder Durchblutungsstörungen kommen.
Morbus Dupuytren kann konservativ und operativ behandelt werden.
Bei der konservativen Behandlung wird der betroffene Bindegewebsstrang mit einer Nadel geschwächt und unterbrochen. Die Patientin oder der Patient kann sofort ihre oder seine Finger besser strecken. Es ist jedoch möglich, dass diese Probleme nach zwei Jahren erneut auftreten.
Bei einer Operation wird das erkrankte Bindegewebe in den befallenen Bereichen entfernt. Der Eingriff, die s. g. partielle Fasziektomie, birgt jedoch auch Risiken, da Nerven oder Gefässe geschädigt werden können.
Nach dem Eingriff wird der Finger rasch mobilisiert und nachts während ca. drei Monaten mit einer Schiene fixiert und ruhig gestellt.
Handverletzungen
Die plastische Chirurgie und insbesondere die Handchirurgie umfasst auch die Behandlung offener und geschlossener Verletzungen. Offene Verletzungen sind alle Verletzungen der Hand, bei der die Haut geschädigt wurde. Knochenbrüche sind meist geschlossene Verletzungen.
Offene Verletzungen, die die Haut schädigen können, müssen innerhalb von sechs Stunden operativ behandelt werden. Bei den geschlossenen Verletzungen wird der Eingriff durch den Chirurgen oder die Chirurgin vorab geplant.