Meniskusriss-Behandlung und Arthroskopie

Meniskusriss (Meniskusläsion)

Der Meniskusriss gehört zu den häufigsten Knieverletzungen. Er tritt meist auf, wenn sich Oberschenkel und Wade im Kniegelenk unter hoher Belastung heftig gegeneinander verdrehen (Knietorsion). Dabei wird der Innenmeniskus stark überlastet und kann reissen. Eine Meniskusläsion ist insbesondere bei jüngeren Menschen, die sportlich sehr aktiv sind, eine häufig auftretende Verletzung.

Quick facts

  • Ursache: Ein Meniskusriss tritt meist auf, wenn sich Oberschenkel und Wade im Kniegelenk unter hoher Belastung gegeneinander verdrehen (Knietorsion).

  • Risikofaktoren: Sportarten mit schnellen Richtungswechseln und Start-Stopp-Bewegungen, Vorerkrankungen bzw. vorangegangene Kreuzbandoperationen, Alter, körperlich belastende Berufe

  • Symptome: Starke Schmerzen bei Dreh- oder Beugebewegungen, Knall- oder Peitschengeräusch, Schwellungen am Knie

  • Behandlung: Ein Meniskusriss kann konservativ oder operativ behandelt werden. Die Methode ist abhängig vom Alter der Patientin oder des Patienten, von der Diagnose und davon, ob es weitere Verletzungen im Knie gibt.

Symptome

Ein typisches Symptom für einen Meniskusriss sind sehr starke Schmerzen bei Dreh- oder Beugebewegungen. Betroffene Personen berichten oft von einem Knall- oder Peitschengeräusch und von Schwellungen am Knie.

Wie sich ein Meniskusriss äussert, hängt auch von der Schwere der Verletzung ab. Handelt es sich um eine grosse Verletzung des Meniskus ist die Bewegung des Knies stark eingeschränkt und Schwellungen am Knie treten auf.

Weniger schwere Meniskusverletzungen werden oft sehr spät bemerkt. Es kann durchaus sein, dass Schmerzen erst nach Stunden oder Tagen spürbar sind. In einzelnen Fällen wird über Wochen nicht bemerkt, dass der Meniskus beschädigt ist.

Diagnose

Um den Meniskusriss zu bestätigen, werden neben der Befragung, wie es zu der Verletzung kam, auch verschiedene Untersuchungen durchgeführt.

  • Bei der ersten Untersuchung tastet der Arzt oder die Ärztin das Knie ab, um herauszufinden, wo sich der Schmerz befindet, oder ob sich Teile des Meniskus wölben.
  • Anschliessend wird das Knie in verschiedenen Stellungen gebeugt und gedreht. Dabei entsteht Druck auf verschiedene Bereiche der Menisken, die den Schmerz auslösen.
  • Um auf Nummer sicher zu gehen, dass keine anderen Teile des Knies verletzt sind, wird eine Magnetresonanztomografie  (MRT) herangezogen.

Ursachen

Der Meniskus kann reissen, wenn das Knie verdreht wird. Das grösste Risiko eines Meniskusrisses besteht dann, wenn man bei dem Verdrehen, seinen Fuss flach auf den Boden gesetzt hat und das Knie gebeugt ist.

Risikofaktoren

  • Sportarten mit schnellen Richtungswechseln und Start-stop-Bewegungen, z. B. Fussball, Tennis und Handball
  • Menschen mit Vorerkrankungen bzw. Kreuzbandoperationen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, da oft die ursprüngliche Stabilität im Knie nicht mehr gegeben ist
  • Das Alter
  • Bestimmte Berufe, bei denen man häufig in die Hocke gehen muss

Behandlungen

Ein Meniskusriss kann konservativ oder operativ behandelt werden. Die Methode ist abhängig vom Alter der Patientin oder des Patienten, von der Diagnose und davon, ob es weitere Verletzungen im Knie gibt.

Konservative Therapien

Es ist möglich, mit einem Meniskusriss zu leben, wenn man einen weniger aktiven Lebensstil führt oder jegliche Drehbewegung und Beugung des Kniegelenks im täglichen Leben vermeiden kann.

Konservativ wird der Meniskusriss hauptsächlich durch Physiotherapie behandelt. Ziel ist es, die Muskulatur zu kräftigen sowie Stabilität und Beweglichkeit zu verbessern.

Operative Behandlungen

Ein Meniskus wächst nicht von selbst zusammen. Es besteht das Risiko, dass der Riss durch jede Drehbewegung grösser wird und so neue stechende Schmerzen entstehen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Blockade des Kniegelenks.

In folgenden Fällen wird meist zu einer Operation geraten:

  • Je jünger und sportlicher die Betroffenen
  • Wenn trotz konservativen Therapien keine Verbesserung der bewegungsabhängigen Schmerzen stattgefunden hat
  • Wenn mechanische Beschwerden wie Einklemmung und Blockade nicht verschwinden

Meniskusoperationen lassen sich wie folgt unterscheiden:

  • Meniskusnaht
  • Entfernung des gerissenen Meniskusanteils
  • Meniskusersatz (in sehr seltenen Fällen)

Die Eingriffe erfolgen mithilfe der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) alle minimalinvasiv. Hierbei werden über zwei kleine Schnitte von ca. einem Zentimeter rechts und links neben der Kniescheibensehne einerseits die Videokamera und andererseits die entsprechenden Instrumente eingeführt.

Meniskusnaht

Mithilfe der Meniskusnaht wird das abgerissene Meniskusgewebe mit dem gesunden Teil des Meniskus und der Gelenkkapsel verbunden, sodass die Durchblutung des gerissenen Menisukusgewebes wieder garantiert werden kann und der Heilungsprozess beginnt.

Nicht alle Meniskusrisse können genäht werden. Ob die Meniskusnaht angewendet werden kann, hängt vom Alter der Patientin oder des Patienten ab sowie von der Lage des Risses. Ob eine Meniskusnaht möglich ist, kann erst während der Arthroskopie festgestellt werden. Bei dem Eingriff kann es in 20 % der Fälle dazu kommen, dass die Naht nicht heilt und es zu einem Nachriss kommt. Kommt es dazu, muss erneut operiert werden.

Entfernung des gerissenen Meniskus

Der häufigste Eingriff bei einem Meniskusriss ist die Entfernung des Meniskus. Dieser wird dann durchgeführt, wenn der Meniskus mehrfach gerissen ist oder sich über die Zeit so degenerativ geändert hat, dass er nicht mehr genäht werden kann. Der nicht mehr funktionierende Teil des Meniskus wird im Sinne von «so wenig wie möglich, so viel wie nötig» entfernt. Diesen Eingriff nennt man Teilmeniskusresektion, da während der Operation nur die abgerissenen Meniskusstücke entfernt werden. Von einer Meniskusresektion spricht man dann, wenn der ganze Meniskus entfernt werden muss. Mit diesen Eingriffen werden die störenden mechanischen Beschwerden behoben und die Beschwerden verschwinden sehr rasch.

Jedoch wird durch diese Operation die Belastungsfläche kleiner. Das erhöht das Risiko eines erneuten Risses bei Überbelastung oder Verdrehen. Auch steigt das Risiko einer Kniearthrose. Deshalb wird im ersten Schritt immer versucht, den Meniskus zu nähen.

 

Meniskusersatz

Sehr selten kommt es vor, dass der Meniskus ersetzt werden muss. Der Meniskusersatz wird meist bei jüngeren Patientinnen und Patienten mit geringen oder keinen Knorpelschäden angewandt. Eine Meniskustransplantation erfolgt mit einem Spendermeniskus. Meniskusersatz besteht aus Polyurethan, das nach und nach durch körpereigenes Gewebe ersetzt wird. Es ist auch möglich, die Lücke mit biologischem Gewebeersatz zu füllen.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung eines Meniskusrisses hängt von der Art des Eingriffs ab. Während der Nachbehandlung spielen Bewegung und Muskelaufbau eine zentrale Rolle, weshalb Physiotherapie unabdingbar ist. Dies kann bis zu drei Monaten in Anspruch nehmen.

FAQ

Kann ein Meniskusriss von selbst wieder heilen und zusammenwachsen?

Genau wie ein Knorpelschaden regeneriert sich auch eine Meniskusläsion nicht selbstständig. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Meniskus bei jungen Patientinnen und Patienten zu rekonstruieren. Dies gilt auch für Läsionen im Bereich der Meniskuswurzel.

Muss ein Meniskusriss immer operiert werden?

Nicht alle Meniskusläsionen bedürfen einer Operation. Läsionen, die klein sind, horizontal und nicht einklemmen, können konservativ therapiert werden. Die Symptome verschwinden in der Regel nach drei bis sechs Monaten.

Wie lang dauert eine Meniskusoperation?

Die Operationszeit liegt zwischen 30 und 60 Minuten.

Wann kann ich nach der Meniskusoperation wieder arbeiten?

Je nach Tätigkeit kann die Arbeitsunfähigkeit bis zu acht Wochen dauern.

Ärzte mit dieser Spezialisierung

Dr. med. Andreas J. Schuster

Spezialisierung
Orthopädische Chirurgie, Kniechirurgie, Kniearthrose (Gonarthrose), Kniearthroskopie, Knieprothese | Künstliches Kniegelenk, Knorpelschaden, Kreuzbandriss, Meniskusriss (Meniskusläsion), VELYS™ Mehr anzeigen

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