Zentrum für Adipositas

Diese Müdigkeit ist nach einer Operation, die zu einem erheblichen Gewichtsverlust führt, völlig normal. Es ist ein Arbeitsausfall von etwa einem Monat erforderlich.

Während dieser Genesungsphase werden Sie lernen, Ihr Leben neu zu entdecken. Sie werden Ihr Essverhalten von Grund auf ändern. Sie werden Ihre täglichen Aufgaben wieder aufnehmen, aber Sie werden mehr Ruhe brauchen. Ein hilfsbereites Umfeld wird Sie dabei unterstützen, gute Gewohnheiten zu entwickeln und Ihre Bemühungen aufrechtzuerhalten.

Sie müssen sich langsam an die neuen Gewohnheiten gewöhnen, die von grundlegender Bedeutung sind. Warum ist das so? Eine Operation führt zu einem erheblichen Gewichtsverlust. Dieser besteht in der Regel aus 2/3 Fettmasse und 1/3 Muskelmasse (Beispiel: von 36 kg Gewichtsverlust sind 12 kg Muskelmasse). Die Entwicklung einer körperlichen Aktivität begrenzt den Verlust von Muskelmasse.

Je nach ärztlicher Empfehlung sollten Sie in den ersten 3 bis 6 Wochen keine schweren Lasten tragen.
Beginnen Sie mit einem Spaziergang: 5 Minuten, dann 10, dann 15, dann eine halbe Stunde. Gehen Sie lieber die Treppe hoch als den Aufzug zu nehmen.

Schaffen Sie sich Zeit, um eine körperliche Aktivität zu beginnen, werden Sie nicht mehr sesshaft, denken Sie an sich.

Lassen Sie sich von Ihrem Chirurgen beraten, bevor Sie mit Wassersport (Schwimmbäder, Thermalbäder) oder anderen intensiven Sportarten beginnen.

Denken Sie daran, dass sich die Koordination Ihrer Bewegungen und Ihr Gleichgewichtssinn verändern können.

Diese körperliche Aktivität wird Ihre Lebensqualität und Ihren Schlaf verbessern und Ihre Ängste verringern.

Es ist wahrscheinlich, dass es sich um ein Dumping-Syndrom handelt. Wir haben Sie in den Aufklärungsgesprächen vor Ihrer Operation darüber informiert. Es kann nach einem Bypass oder einer Sleeve-Operation auftreten. Dumping-Syndrome treten häufig auf, wenn Sie Ihre neuen Essgewohnheiten vergessen oder zu schnell essen. Sie können auch nach dem Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln ausserhalb der Mahlzeiten auftreten. Diese Dumpings sind unangenehm, aber normalerweise nicht schwerwiegend. Sie erfordern eine Anpassung Ihrer Essgewohnheiten oder Ihrer Nahrungsauswahl.

Je nach Art des Dumpings (früh oder spät) kann Ihnen eine medikamentöse Behandlung verordnet werden. Achten Sie darauf, welche Nahrungsmittel betroffen sind und wann die Symptome auftreten. Sie können dann besser darüber sprechen, wenn Sie eine Ernährungsberatung oder einen Arzt aufsuchen.

Der Gewichtsverlust, der durch die Operation verursacht wird, löst in Ihnen widersprüchliche Gefühle aus. Sie empfinden eine grosse Erleichterung, aber auch eine Zerbrechlichkeit, die mit einer emotionalen Anpassung verbunden ist. Sie haben eine neue Wahrnehmung Ihres Körpers und stellen fest, dass sich der Blick der anderen auf Sie verändert hat. Sie lernen, mit einem neuen Bild Ihres Körpers und Ihrer Beziehung zu anderen umzugehen.

Diese Umwälzungen sind legitim. Manchmal kann Ihnen ein Psychologe oder Psychiater helfen, mit diesen Veränderungen besser umzugehen.

Es kann sein, dass Sie an einer Körperschemastörung leiden, die häufig auftritt, wenn Sie schnell an Gewicht verlieren.

Beschäftigen Sie sich mit Ihrem "neuen" Körper, um ein besseres Gefühl für ihn zu bekommen. Sie haben neue soziale Interessen. Sie bauen sich wieder auf und Ihr Partner sitzt in der ersten Reihe. Er kann sich mit einer "anderen" Person zusammenfinden und Sie kaum wiedererkennen.
Sprechen Sie als Paar darüber, mit Ihrem Arzt oder suchen Sie psychologische Unterstützung. Zögern Sie nicht, dies zu tun, um sich selbst besser zu verstehen, ohne Wut. Es ist keine Schande, es ist häufig.

Nach einer bariatrischen Operation ist die Antibabypille nicht ausreichend.

Die Operation führt zu einer Malabsorption und kann zu einer Unterdosierung und Unwirksamkeit der Pille führen. Daher muss vor der Operation mit einer anderen Art der Empfängnisverhütung begonnen werden (Kondome, Spirale, Pflaster, Vaginalring). Besprechen Sie dies mit Ihrem Gynäkologen, um eine für Sie geeignete Verhütungsmethode zu finden.

Es wird Ihnen dringend davon abgeraten, in den ersten eineinhalb Jahren nach der Operation eine Schwangerschaft zu planen. Wenn Sie vorhaben, ein Kind zu bekommen, sprechen Sie mit den Spezialisten, die Sie während der Operation betreut haben, und auch mit Ihrem Gynäkologen darüber. Ein multidisziplinärer Ansatz ist wünschenswert.

Ihre Operation führt zu einem Mangel an Nährstoffen und Vitaminen. Im Falle einer Schwangerschaft müssen Sie Ihre Vitamin- und Mineralstoffzufuhr anpassen.

Dies ist vor allem auf einen schnellen Gewichtsverlust oder Stress im Zusammenhang mit Ihrer Operation zurückzuführen.

Dies kann auch auf einen Mangel an Proteinen, Vitaminen der B-Gruppe, vielleicht auch Zink oder Selen hinweisen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und nehmen Sie Ihre Vitaminpräparate regelmässig ein.

Besprechen Sie dies vor allem bei Ihren Arzt- und Diätterminen, damit Ihre Behandlung angepasst werden kann.

Es könnte sich um eine Übertragung von unkontrollierten Gewohnheiten handeln. Nach einer bariatrischen Operation müssen Sie Ihre Essgewohnheiten ändern.
Es kann zu einem übermässigen Alkoholkonsum kommen.
Sie könnten auch in Versuchung geraten, einer anderen Sucht nachzugehen: dem Rauchen. Ohne Betreuung fangen ca. 40% der Patienten, die vor der Operation mit dem Rauchen aufgehört haben, wieder an zu rauchen.
Diese Probleme sind häufiger, als Sie denken. Zögern Sie nicht, Ihren behandelnden Arzt, Ihre Diätassistentin oder den Konsiliararzt darauf anzusprechen. Sie werden Ihnen zuhören, Sie beraten oder Sie an eine geeignete Betreuung verweisen können.

Eine starke Gewichtsabnahme kann zu überschüssiger Haut an den Armen, am Bauch, an den Oberschenkeln oder an der Brust führen.

Um diesen Effekt zu vermeiden, ist es zunächst wichtig, sich körperlich zu betätigen. Eine Schönheitsoperation kann jedoch in Betracht gezogen werden, wenn sich Ihr Gewicht stabilisiert hat. Nach Gesprächen können wir Sie zu einer Operation überweisen, die Ihren Bedürfnissen entspricht.