Symptome
Charakteristisch für das Schielen ist zunächst die Fehlstellung der Augen, wodurch der Blick der Augen in unterschiedliche Richtungen geht. Der Ursprung des Schielens liegt in der Regel in der Abweichung einer der beiden Augenachsen von der Normalstellung (Parallelstellung) nach innen oder nach aussen.
Zum Schielen kommen jedoch oftmals weitere Symptome hinzu:
- brennende beziehungsweise zitternde Augen
- Konzentrationsprobleme
- erhöhte Lichtempfindlichkeit
- Kopfschmerzen
- das Schiefhalten des Kopfes
- Blinzeln oder Zwinkern
- eine Leseschwäche
- die Ungeschicklichkeit beim Greifen von Gegenständen
Dabei hängen die einzelnen Symptome von der jeweiligen Form des Schielens ab:
Latentes Schielen (sogenannte Heterophorie): Hier stehen die Augenmuskeln nicht im Gleichgewicht zueinander, wobei das menschliche Gehirn in der Lage ist, dieses Ungleichgewicht auszugleichen und für eine Verschmelzung der beiden Seheindrücke zu sorgen, was dann wiederum zu einem normalen Sehen führt. Oft ist diese Form des Schielens nicht wahrnehmbar beziehungsweise sie tritt erst sichtbar zu Tage, wenn der Betroffene oder die Betroffene Faktoren, die das Schielen begünstigen, etwa Ermüdung, Stress, Alkohol, einer psychischen Belastung oder einer allgemeinen Erkrankung ausgesetzt ist. Begleitsymptome sind: Kopfschmerzen, rasches Ermüden, verschwommenes Sehen oder das Sehen von Doppelbildern.
Begleitschielen (sogenannter Strabismus concomitans): Bei dieser Form des Schielens ist es dem Betroffenen beziehungsweise der Betroffenen nicht möglich, eigenständig das Ungleichgewicht der Augenmuskulatur auszugleichen, was bedeutet, dass sich die Sehachsen beider Augen nicht automatisch auf dasselbe Objekt richten können, weshalb der unterschiedliche Sichtwinkel auch bei der Bewegung der Augen bestehen bleibt. Häufig kommt zum Begleitschielen eine leichte Form der Weitsichtigkeit hinzu. Schielt der Patient oder die Patientin nur auf einem Auge, kann dieses Auge zusätzlich an einer Schwachsichtigkeit, der sogenannten Amblyopie, leiden. Begleitsymptome können ausserdem ein Schiefhalten des Kopfes oder ein Zittern der Augen sein.
Lähmungsschielen (sogenannter Strabismus paralyticus): Hierbei fällt einer oder mehrere der äusseren Augenmuskeln vollständig aus, wobei sich – je nach Blickrichtung – auch der Schielwinkel ändert. Das Lähmungsschielen tritt plötzlich auf, weshalb auch die Symptome plötzlich wahrgenommen werden. Ganz typisch ist hier das Sehen von Doppelbildern, wobei Betroffene auch über Schwindelgefühle und Übelkeit berichten. Zudem versuchen viele Patienten und Patientinnen, die Doppelbilder auszugleichen, indem sie ihren Kopf schief halten.
Wer plötzlich schielt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.