Wenn die Augen jucken, brennen oder stark gerötet sind, dann ist dies für den Betroffenen oder die Betroffene meist sehr unangenehm und irritierend. Augenentzündungen wie eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis), ein Gerstenkorn oder auch eine Augenlidentzündung kommen häufig vor und können diverse Ursachen haben.
Die gute Nachricht ist, dass die meisten Augeninfektionen erfolgreich behandelt werden können und entsprechend schnell wieder abklingen. Da es sich bei unseren Augen jedoch um einen der empfindlichsten Bereiche unseres Körpers handelt, können selbst die leichtesten Symptome einer Infektion der Augen von den Betroffenen als sehr störend wahrgenommen werden.
Jede dieser Entzündungen weist dabei ihre eigene Symptomatik auf:
Die einzelnen Formen der Augenentzündungen sind zudem auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen:
Eine Entzündung am oder im Auge ist meist schon mit blossem Auge zu erkennen. Trotzdem wird sich der Augenarzt oder die Augenärztin zunächst ein genaueres Bild von der Krankheitsgeschichte machen. Zu diesem Zweck werden dem Patienten verschiedene Fragen gestellt: ob Augenkrankheiten bekannt sind, ob Allergien bestehen, Kontaktlinsen getragen werden oder ob beispielsweise gerade erst ein grippaler Infekt abgeklungen ist.
Im Anschluss werden die Augen genauer untersucht, wobei sich der Augenarzt oder die Augenärztin besonders auf den Raum zwischen den Augenlidern und dem Augapfel konzentrieren wird. Zudem wird geprüft, ob Schwellungen oder eine Druckempfindlichkeit vorliegen. Auch die Haut des Gesichts kann Aufschluss geben – zum Beispiel, wenn Herpesviren ursächlich für die Entzündung sind. Gegebenenfalls wird der Augenarzt oder die Augenärztin sogar einen Sehtest durchführen, um die Sehstärke zu bestimmen und so auszuschliessen, dass die Symptome auf eine Fehlsichtigkeit oder eine falsch angepasste Sehhilfe zurückzuführen sind.
Zu guter Letzt schaut sich der Spezialist oder die Spezialistin unter Verwendung einer Spaltlampe die Augen an. Dank der vergrösserten Darstellung können die einzelnen Augenstrukturen besser erkannt und ausgemacht werden, wo genau die Augenentzündung ihren Ursprung hat. Insbesondere die Bindehaut, die Hornhaut sowie die Augenlider werden genau beleuchtet, bevor dann – auf Basis der gesammelten Informationen – eine genaue Diagnose gestellt werden kann.
Wichtig ist, dass die Behandlung von Augenentzündungen stets den Ursachen gemäss erfolgt.
Besteht eine Bindehautentzündung, muss zunächst abgeklärt werden, ob diese durch Bakterien oder durch Allergene ausgelöst wurde. Sind Bakterien die Ursache, erfolgt eine Behandlung mit einem Antibiotikum. Sind Allergene verantwortlich, so sollten diese zukünftig gemieden oder die Symptome mittels antiallergischen Mitteln gelindert werden. Wurde die Bindehautentzündung hingegen durch Viren ausgelöst, sind die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt; in der Regel können jedoch sogenannte Virostatika verabreicht werden.
Ähnlich wird bei einer Tränensackentzündung oder Hornhautentzündung vorgegangen: Sind Bakterien die Ursache, werden antibiotisch wirkende Augentropfen verschrieben, sind Viren die Ursache, werden Virostatika verabreicht. Beruht die Hornhautentzündung allerdings auf trockenen Augen, dann können befeuchtende Augentropfen die Symptome lindern.
Im Falle einer Gefässhautentzündung sind gelegentlich Medikamente notwendig, die Folgeschäden in Form von Verklebungen der Iris und der Augenlinse vermeiden sollen. Diese Medikamente werden in der Regel als – die Pupillen erweiternde – Augentropfen verabreicht. Zusätzlich dazu können entzündungshemmende Salben mit Kortison zum Einsatz kommen.
Bei Entzündungen der Augenlider muss der Patient oder die Patientin im ersten Schritt auf Kosmetika oder Kontaktlinsen verzichten und ausserdem grossen Wert auf die Augenhygiene legen: Feuchte Kompressen können helfen, die Verstopfungen der Drüsen aufzulösen. Auch eine Massage des Augenlides kann Linderung bringen. Schlagen diese Methoden jedoch nicht an, wird eine Behandlung des betroffenen Auges mit Antibiotika oder Virostatika notwendig.
Augensalben oder -tropfen lassen die Entzündungssymptome normalerweise schnell abklingen, da sie Wirkstoffe enthalten, die abschwellend und entzündungshemmend wirken. Selbstverständlich sollten jedoch alle Medikamente ausnahmslos erst nach eingehender Konsultation durch einen Augenarzt oder eine Augenärztin eingenommen oder verwendet werden.
Um sicherzustellen, dass die Augen wieder in Ordnung sind und die jeweilige Entzündung wieder abgeheilt ist, empfiehlt es sich, mit dem Augenarzt oder der Augenärztin einen Kontrolltermin zu vereinbaren, in dessen Rahmen abgeklärt werden kann, ob die medikamentöse Behandlung angeschlagen hat oder ob die Ergreifung weiterer entzündungshemmender Massnahmen geboten ist.
Da eine Bindehautentzündung durch äussere Reize wie Rauch, Wind oder UV-Strahlung ausgelöst werden kann, sollten derartige Reize vermieden werden; vor allem dann, wenn bekannt ist, dass das eigene Auge zur Bindehautentzündung neigt. Auch kann es hilfreich sein, sich vor derartigen Reizen zu schützen, etwa durch das Tragen einer Sonnenbrille.
Einer viralen oder bakteriellen Bindehautentzündung allerdings lässt sich kaum gezielt vorbeugen.
Eine bakterielle Bindehautentzündung dauert gewöhnlich ungefähr ein bis zwei Wochen und kann sich von selbst zurückbilden oder nach der Einnahme von Antibiotika verheilen.
Ein Gerstenkorn geht in der Regel so schnell wieder, wie es gekommen ist: Nach etwa einer Woche fliesst der Eiter meist von selbst ab und die Entzündung geht zurück.