Osteoporose ist eine schleichende Knochenerkrankung, von der alleine in der Schweiz fast eine halbe Million Menschen betroffen sind. Mit zunehmendem Alter baut sich überall im Körper Knochensubstanz ab. Man spricht im Volksmund daher auch von «Knochenschwund»: Die Knochen werden porös und neigen zu spontanen Brüchen, was auch im Bereich der Wirbelsäule vorkommen kann.
Für die Osteoporose gibt es keine typischen Anzeichen. Die Krankheit selber verläuft weitestgehend unbemerkt, bis erste Knochenbrüche auftreten. Bei einem spontanen Wirbelbruch treten meist dumpfe Rückenschmerzen auf. Um dem Schmerz entgegenzuwirken, nimmt man eine Entlastungshaltung ein und belastet die Rückenmuskulatur falsch. Auffällig kann auch die Abnahme der Körpergrösse sein, die durch das Einbrechen der Wirbelkörper entsteht.
Man unterscheidet zwischen der primären und der sekundären Osteoporose. Erstere ist die häufigere und eine Folge von Alters bedingten Umbauprozessen im menschlichen Körper, von denen in erster Linie Frauen betroffen sind. Die sekundäre Osteoporose ist selten und hängt mit anderen Krankheiten und medikamentösen Therapien (Nebenwirkungen) zusammen.
Die primäre Osteoporose beruht auf einer Störung des Knochenstoffwechsels. Das hat zur Folge, dass mehr Knochen ab- als aufgebaut wird. Dies steht auch im Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen, insbesondere dem Mangel an Östrogen, weshalb Frauen nach den Wechseljahren besonders betroffen sind. Begünstigt wird die Osteoporose weiter durch folgende Faktoren:
Das Vorhandensein und das Stadium einer Osteoporose werden mittels einer Knochendichtemessung eruiert und im sog. T-Score festgehalten. Das ist ein Referenzwert, der von der WHO als Abweichung von der Knochendichte eines gesunden 30-jährigen Menschen definiert worden ist. Bei einem Wert von niedriger als -2.5 spricht man von Osteoporose. Dazu wird eine Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) durchgeführt. Bei dieser Untersuchung wird der Gehalt von Mineralsalzen im Knochen durch Röntgenstrahlung gemessen. Die DXA wird an der Lendenwirbelsäule und dem Hüftknochen durchgeführt. Zur Diagnose von allfälligen Knochenbrüchen werden Röntgenaufnahmen angefertigt.
Leider ist die Osteoporose nicht heilbar. Ein entsprechender Lebensstil und bestimmte Medikamente können den Lauf der Krankheit aufhalten und Schmerzen lindern. Während der Therapie muss sichergestellt werden, dass ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, besonders Vitamin D und Kalzium, aufgenommen werden. Wichtig sind ausserdem eine ausgewogene, kalzium- und eiweissreiche Ernährung, genügend Bewegung sowie gezielte Kräftigung. Sport fördert den Knochenstoffwechsel und festigt die Knochen. Sportarten, die kein erhöhtes Sturzrisiko beinhalten, wie z.B. Nordic Walking, aber auch Spazieren und Wandern, eignen sich für Osteoporoseprävention im Alter hervorragend.
Die Fixierung von Wirbelbrüchen erfolgt über eine Verstärkung mit Zement. Am häufigsten werden die sog. Kyphoplastie und die sog. Vertebroplastie durchgeführt. Über feine Hautschnitte am Rücken wird Knochenzement in den gebrochenen Wirbel injiziert. Nach der Operation sind die Patienten sofort mobilisierbar und der Rücken belastbar. Die Schmerzen gehen rasch zurück und die Rückkehr in den Alltag ist möglich.
Im Fall einer schweren Wirbelfraktur, die auch zu Nerveneinengungen oder einer Krümmung des Wirbelsegments geführt hat, ist eine offene, operative Stabilisierung nötig. Dann kann es auch nötig sein, einen Platzhalter einzusetzen und das verkrümmte Stück der Wirbelsäule mittels Schrauben und Stangen wiederaufzurichten.
Lebensmittel mit einem hohen Phosphatgehalt sollten vermieden werden. Dazu zählen vor allem Fertigprodukte. Auch sollte man den Konsum von Alkohol und Koffein- und Teeinhaltigen Getränken reduzieren, da diese Kalzium abbauen statt aufbauen helfen.
Um die Krankheit oder den Fortschritt von Osteoporose zu vermeiden, ist eine gesunde Lebensführung wichtig. Dazu gehören unter anderem eine kalziumreiche Ernährung, wenig Alkohol, Verzicht auf Rauchen und viel körperliche Bewegung.