Gallenchirurgie

In der Gallenchirurgie, auch als biliäre Chirurgie bezeichnet, werden Erkrankungen der Galle operiert. Dazu zählen zum Beispiel die Entfernung von Gallensteinen oder der Gallenblase.

Die häufigste auftretende Erkrankung an der Galle ist die so genannte Gallenblasenentzündung (Cholezystitis), die durch die Verstopfung des Gallengangs hervorgerufen wird. Kann die Gallenflüssigkeit nicht mehr richtig ablaufen, kommt es zu einer Entzündung, die behandelt werden muss.

Die Ursache ist meist der weitverbreitete Gallenstein, der die Gallengänge blockiert. Da die Gallenblase nicht lebensnotwendig ist, wird diese bei einem Eingriff entfernt.

Behandlungen

Da die Galle ein Teil des menschlichen Verdauungssystems und somit eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Menschen spielt, spricht man auch in der Gallenchirurgie von einer interdisziplinären Behandlung. Bei der Diagnose werden stets umliegende und verbundene Organe einbezogen, damit die richtige Diagnose gestellt werden kann.

Gallensteine werden operativ minimal-invasiv inklusive der Gallenblase entfernt. Diese Massnahme wird vorbeugend oder notfallmässig unternommen. Der Eingriff wird unter Vollnarkose stationär durchgeführt.

Gallensteine

Bei rund 15 bis 30 Prozent aller Menschen ab 40 Jahre werden in der Gallenblase Gallensteine erkannt. Frauen sind häufiger betroffen.

Die meisten der Betroffenen verfügen ein Leben lang über keine typische Beschwerden. Nur rund ein Viertel leiden irgendwann über Symptome, die auf Gallensteine zurückzuführen sind.

Diagnose

Gallensteine werden durch Untersuchungen mithilfe der Sonografie, Computertomografie oder Magnetresonanz-Tomografie erkannt und lokalisiert.

Häufigste Einflussfaktoren sind genetische Voraussetzung und die Ernährungsweise, aber auch weitere Begleitdiagnosen.

Symptome und operative Behandlung

Die meisten Eingriffe werden (leider) notfallmässig durchgeführt. Die Betroffenen leiden unter akuten Beschwerden, ie Schmerzattacken, Gallenblasenentzündungen oder Steine in den Gallengängen und haben sich zuvor meist ihrem Hausarzt zugewandt.

Jedoch werden immer mehr Patientinnen und Patienten behandelt, die unter folgenden Beschwerden leiden und der Ursprung bei den Gallensteinen diagnostiziert wurde:

  • Völlegefühl nach oder sogar schon während dem Essen
  • Unangenehmes Druckgefühl oder Stechen im (rechten) Oberbauch nach dem Essen oder sogar anhaltend
  • Fett- sowie Kaffeeintoleranz
  • Häufige Übelkeit und Erbrechen
  • Vermehrte Blähungen und Aufstossen nach dem Essen
  • Attackenartiges Auftreten von Schweissausbrüchen und Atemnot nach dem Essen
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
  • Vermeiden der Rechtsseitenlage beim Schlafen

Notfalloperationen bringen meist ein erhöhtes Risiko mit sich und sind für die Patientinnen und Patienten oft mit Unannehmlichkeiten verbunden, die bei einem geplanten Eingriff umgangen werden können.

Daher empfiehlt es sich, solche Beschwerden frühzeitig bei einem Facharzt abzuklären, um ein Notfalleingriff zukünftig ausschliessen zu können.

Der Eingriff zur Behandlung der Gallensteine, die sogenannte laparoskopische Cholezystektomie, ist sehr risikoarm und wird von den meisten Patientinnen und Patienten als nicht sehr schmerzhaft empfunden. Klar ist: Gallenkoliken zeigen sich um ein Vielfaches schmerzhafter.

Die Operation führt nur zu winzigen, später kaum sichtbaren Narben. Meist verbringen die Betroffenen rund drei Nächte zur Überwachung in der Klinik.

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