Zeckenbisse können schwerwiegende Folgen haben und führen allein in der Schweiz jährlich zu etwa 10’000 Arztbesuchen. Wir verraten, wie man sich vor einem Zeckenstich schützt, für wen sich eine Zeckenimpfung lohnt und was zu tun ist, wenn das kleine Spinnentier trotz aller Schutzmassnahmen zubeisst.
Zecken kommen in der ganzen Schweiz vor und sind besonders im Frühling und im Herbst aktiv. Sie sind Bodenbewohner und halten sich vor allem in hohem Gras, Büschen, Unterholz sowie an Wald- und Wegrändern unterhalb von 2'000 Metern über Meer auf. Hier warten sie auf vorbeistreifende Menschen und Tiere, die sie befallen können. Dass sie in Wäldern von den Bäumen fallen, ist ein Mythos.
Findet eine Zecke eine geeignete Stelle zum Stechen, verbindet sie sich fest mit der Haut und saugt über mehrere Tage Blut. Zecken beissen besonders oft in den Kniekehlen, Leisten und Achselhöhlen sowie bei Kindern im Bereich des Kopfhaars zu.
Findet eine Zecke eine geeignete Hautstelle zum Zubeissen, saugt sie über mehrere Tage Blut. Dabei können Erreger einer Borreliose oder einer Hirnhautentzündung (FSME; Frühsommermeningoenzephalitis) übertragen werden.
Eine Borreliose-Infektion wird von Bakterien ausgelöst. Sie verläuft häufig unbemerkt, kann jedoch auch zu Beschwerden wie Hautrötungen oder grippeähnlichen Symptomen führen. In schweren Fällen kommt es zu Gefühlsstörungen, Schmerzen und Lähmungen in Armen, Beinen und dem Kopfbereich. Eine Borreliose wird mit Antibiotika behandelt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schätzt, dass je nach Region 5 bis 50% der Zecken vom Borreliose-Erreger befallen sind.
Seit 2019 gilt fast die ganze Schweiz als Risikogebiet für FSME (Ausnahmen: Kanton Genf und Kanton Tessin). Eine Hirnhautentzündung wird durch ein Virus verursacht. Im Falle einer Übertragung treten Fieber und Kopfschmerzen auf, aber auch Lähmungen und Bewusstseinsstörungen sind möglich. Eine FSM kann bleibende Schäden verursachen oder gar bis zum Tod führen. Sie lässt sich mit einer Schutzimpfung verhüten.