Die Kynotherapie, auch Tiermediation oder «hundegestützte» Therapie genannt, ist ein Zweig der Tiertherapie, bei dem ein sogenannter «Therapiehund» oder «Mediator» zur Therapie von Patienten eingesetzt wird.
Durchgeführt wird diese Therapie in Anwesenheit eines ausgebildeten Therapeuten, der eine Beziehung zwischen Hund und Patient aufbaut. Eingesetzt wird die Kynotherapie ergänzend zu herkömmlichen Therapien.
Die tiergestützte Therapie kommt in der Orthopädie und der Neurologie zum Einsatz.
Durchgeführt wird diese mit Krebspatienten oder Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen, zum Beispiel Multiple Sklerose oder Parkinson, die unter chronischen Schmerzen leiden, mit Depressionen kämpfen oder Opfer eines Schlaganfalls sind.
Auch für Träger einer Hüft-/Knie-Totalprothese kommt die Kynotherapie infrage.
Die 45-minütigen Sitzungen werden individuell gestaltet, um auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten eingehen zu können.
Die Arbeit mit Tieren kann Patienten sowohl auf physischer als auch auf psychologischer Ebene helfen. Durch die Anwesenheit des Hundes können spezifische Aktivitäten angeboten werden, die zum Ziel haben, die Gesundheit, aber auch die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Anwesenheit des Tieres bringt eine zusätzliche Motivation mit sich, die den Patienten dazu bringt, sich selbst zu übertreffen.
Die Interaktion mit dem Hund zielt auch darauf ab, dem Patienten die Akzeptanz seiner Behinderung zu erleichtern und ihm zu helfen, sein Selbstvertrauen wiederzuerlangen. Der Mediatorhund spendet den Patienten Trost. Der Patient findet somit Gesellschaft, kann seine täglichen Sorgen, den Schmerz und das Unwohlsein vergessen. Der Hund als nicht urteilendes und wohlwollendes Wesen unterstützt den Patienten mental, kann dabei helfen, dieses Bedürfnis nach Erfüllung wiederzuerlangen.
Bei neurologischen Störungen hilft die Kynotherapie die Stimme, die Achtsamkeit, das Gleichgewicht, die Fortbewegung und die Mobilität der oberen Gliedmassen zu trainieren.
Eine tiergestützte Therapie wird für jeden Patienten individuell zusammengestellt.
Mithilfe der Therapeuten werden Ziele definiert und die Erreichung dieser begleitet, dazu zählen zum Beispiel:
In der Clinique Valmont haben wir einen blonden Bouvier des Flandres. Er hört auf den Namen Sanka Suru und wurde ausgebildet Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder orthopädischen Beeinträchtigungen zu unterstützen.
Die Tier-Therapie darf nur von einem in der Tiertherapie ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden, der zusätzlich zu einem medizinischen oder paramedizinischen Diplom ausgebildet wurde. Der Tiertherapeut führt dann den Hund in die Ausübung seiner Berufspraxis ein, um die Betreuung der Patienten zu verbessern.