Behandlung von Brustkrebs und Brusttumoren

Brustkrebs

Brustkrebs beziehungsweise das sogenannte Mammakarzinom (auch: Carcinoma mammae oder kurz Mamma-Ca), also ein bösartiger Tumor der Brust, stellt die häufigste Krebserkrankung bei Frauen dar.

Bei Männern tritt Brustkrebs dagegen nur selten auf. Das durchschnittliche Erkrankungsalter von Frauen liegt bei circa 64 Jahren, von Männern bei ungefähr 72 Jahren.

Diagnose Brustkrebs

Brustkrebs bedeutet, dass bestimmte Zellen in der Brustdrüse ihre Gene verändern und sich in der Folge unkontrolliert vermehren. Sie wuchern in das gesunde Gewebe ein und zerstören es. Überdies können sich Krebszellen über die Blut- und Lymphbahn im Körper verteilen und an anderer Stelle neue Geschwülste (die sogenannten Metastasen) bilden.

Im Falle von Brustkrebs muss zwischen dem Invasiven (duktalen) Mammakarzinom ohne speziellen Typ (der Tumor geht von den Milchgängen aus) und dem Invasiv-lobulären Mammakarzinom (der Tumor geht von den Drüsenläppchen aus) unterschieden werden. Daneben gibt es noch einige seltenere Brustkrebsformen wie z.B. das Inflammatorische Mammakarzinom, ein Brustkrebs, welcher mit einer äusserlich sichtbaren Entzündungsreaktion einhergeht.

Wichtig zu wissen ist, dass grundsätzlich jeder Brustkrebs anders ist, weshalb nur eingehende Untersuchungen Aufschluss über den jeweiligen Brustkrebs und seine Therapie geben können.

Symptome

Es gibt bestimmte Anzeichen, die auf Brustkrebs hinweisen können, wobei nicht jede Veränderung der weiblichen Brust ein Grund zur Sorge sein muss. Um allerdings sicherzustellen, dass der Krebs im Falle eines Falles rechtzeitig und damit früh genug erkannt wird, sollten Frauen jedoch die nachfolgend aufgeführten Symptome von ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin abklären lassen:

  • Knoten oder Verhärtungen in der Brust
  • Veränderungen der Brustwarze
  • Wässrige oder blutige Sekretabsonderung aus der Brustwarze
  • Änderungen der Brustgrösse beziehungsweise -form
  • Auffällige Veränderungen der Farbe oder Empfindlichkeit der Brusthaut, des Warzenvorhofs oder der Brustwarze
  • Rötung oder Schuppung der Brusthaut
  • Schwellungen in der Achselhöhle
  • Unterschiede in der Bewegung der beiden Brüste beim Anheben der Arme

Ursachen

Auch bei Brustkrebs ist – wie bei vielen anderen Krebsarten auch – die eigentliche Ursache unbekannt. Was man allerdings weiss ist, dass zahlreiche Risikofaktoren die Entstehung von Brustkrebs begünstigen. Dazu zählen unter anderem:

  • Das Geschlecht – 99 Prozent aller Brustkrebspatienten sind weiblich
  • Das Alter: je älter eine Frau ist, desto höher ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken
  • Die Hormone: Brustkrebs wächst in den meisten Fällen in Abhängigkeit zu den weiblichen Geschlechtshormonen (also Östrogen und Gestagen), weshalb eine frühe erste Regelblutung, ein spätes Einsetzen der Wechseljahre oder auch die langjährige Einnahme der Antibabypille eine Brustkrebserkrankung begünstigen können.
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • Fettreiche Ernährung (der Östrogenspiegel steigt mit dem vermehrten Essen tierischer Fette)
  • Rauchen und Alkohol
  • Genetische Veranlagung
  • Dichtes Brustgewebe (je mehr Brustdrüsengewebe vorhanden ist, desto mehr Zellen gibt es, die entarten können)

Diagnose

Frauen, die einen Knoten in der Brust oder andere Symptome, die auf eine Brustkrebserkrankung hindeuten können, entdecken, sollten umgehend ihren Frauenarzt oder ihre Frauenärztin aufsuchen. Dort wird eine Tastuntersuchung und ein Ultraschall der Brust durchgeführt sowie bei Verdacht eine Mammografie angeordnet.

Da nicht jede Gewebeveränderung in der Brust bösartig ist, wird zudem eine Gewebeentnahme (Biopsie) vorgenommen. Damit kann festgestellt werden, ob es sich bei der Gewebeveränderung tatsächlich um Brustkrebs handelt oder nicht. Im Zuge der Untersuchung des entnommenen Gewebes kann dann der Typ und das Stadium des Brustkrebses bestimmt werden. Denn für eine zielführende, erfolgreiche Therapie ist es wichtig zu wissen, wie stark die Zellen sich bereits verändert haben und ob sie Hormone zum Vermehren brauchen.

Schlussendlich kann der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin unter bestimmten Voraussetzungen noch eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchführen, um so die Gewebeveränderungen noch besser abgrenzen zu können.

Steht fest, dass die Patientin Brustkrebs hat, folgen weitere Untersuchungen, die zeigen sollen, ob und wenn ja, wie weit sich der Krebs bereits im Körper ausgebreitet hat. Dazu gehören unter anderem

  • eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs (sogenannter Röntgen-Thorax), um Tochtergeschwülste in der Lunge (Lungenmetastasen) nachzuweisen,
  • ein Ultraschalluntersuchung der Leber,
  • eine nuklearmedizinische Untersuchung der Knochen (Knochenszintigrafie), um herauszufinden, ob sich Krebszellen im Skelett angesiedelt haben oder eine Computertomografie (CT) unter Verwendung von Kontrastmittel.

Behandlungen

Im Falle einer Brustkrebserkrankung erhält jede Frau einen massgeschneiderten Therapieplan von ihren behandelnden Ärzten und Ärztinnen, welcher sich an der Art und dem Stadium des Brustkrebses orientiert. Auch die individuellen Eigenschaften der Krebszellen, also ob sie auf ihrer Oberfläche Hormonrezeptoren und / oder Wachstumsfaktoren aufweisen, werden berücksichtigt. Weitere, dem Therapieplan zugrunde liegende Faktoren sind das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und der Hormonstatus der Patientin.

Prinzipiell stehen den Ärzten die folgende Behandlungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit einem Mammakarzinom zur Verfügung, wobei in der Regel diejenigen Behandlungsmethoden miteinander kombiniert werden, welche die grösstmöglichen Erfolgsaussichten hinsichtlich einer vollständigen Genesung der Patientin mit sich bringen:

  • Operation
  • Chemotherapie
  • Radiotherapie (Bestrahlung)
  • Radio-Onkologische Verfahren
  • (Anti-)Hormontherapie
  • zielgerichtete Therapien wie eine Antikörpertherapie
  • Immunonkologische Therapien zur Aktivierung des eigenen Immunsystems zur Krebsbekämpfung

Nachbehandlung

Nach Abschluss der Behandlung, also nach Operation, Chemo- und / oder Strahlentherapie, werden Brustkrebspatientinnen im Rahmen der Nachsorge über mehrere Jahre hinweg weiter ärztlich betreut. Der behandelnde Arzt führt dabei in regelmässigen Abständen Kontrolluntersuchungen durch, um eventuelle Rückfälle (Rezidive) rechtzeitig erkennen und dann auch behandeln zu können.

Ein weiterer Teil der Brustkrebs-Nachsorge besteht darin, Patientinnen im Rahmen einer Antihormontherapie zu betreuen, die zumeist mehrere Jahre andauert. Ebenfalls wichtig bei Brustkrebs ist die Rehabilitation. Sie soll Patientinnen die Rückkehr in das Alltagsleben erleichtern.

Ausserdem sollen im Zuge der Nachsorge die Nebenwirkungen der Brustkrebstherapie erkannt und behandelt und die Patientin auch psychisch wieder stabilisiert werden.

FAQ

Kann eine Frau Brustkrebs selbst erkennen?

Mediziner und Medizinerinnen empfehlen, dass sich eine Frau mindestens einmal im Monat sorgfältig selbst die eigene Brust abtasten sollte, um etwaige Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Steckt hinter einer dieser Veränderungen tatsächlich Brustkrebs, können die frühzeitige Erkennung und die zeitnahe Therapie des Tumors die Heilungschancen erheblich verbessern.

Ist Brustkrebs schmerzhaft?

Schmerzen sind bei vielen Erkrankungen ein bedeutsames Alarmsignal – nicht jedoch im Brustkrebs-Frühstadium. Bei einem fortgeschrittenen Mammakarzinom können allerdings die sogenannten Tochterabsiedelungen (Metastasen) Schmerzen auslösen, zum Beispiel im Falle einer Metastasierung am Knochen.

Braucht es immer eine Chemotherapie?

Nein, dies hängt von der Art, der Grösse und der Aggressivität des Tumors ab. Sobald alle Kenntnisse über die Krebserkrankung vorhanden sind, können die Ärzte die individuell am aussichtsreichsten geltende Behandlungskombination definieren.

Was sollte man bei einer Brustkrebsdiagnose am Anfang beachten?

Eine Brustkrebs-Diagnose ist für viele Frauen ein emotionaler Schock. Trauer und Wut sind häufig die ersten Reaktionen und die Frauen fühlen sich zudem in ihrem Selbstwertgefühl als Frau verletzt. Fragen wie „Warum gerade ich?“ oder „Was habe ich falsch gemacht?“ keimen auf und belasten die weibliche Psyche zusätzlich. Es stellen sich viele existenzielle Fragen und zusätzliche Sorgen bezüglich der Familien kommen auf, gerade wenn der Brustkrebs jüngere Frauen trifft. Es ist wichtig, sich in solchen Situationen fachmännischen Rat zu holen und die Diagnose und das weitere Vorgehen mit dem Partner oder einer anderen Vertrauensperson gründlich zu analysieren. Rasches Handeln ist nötig, aber Sie haben genügend Zeit, sich zu informieren und gegebenenfalls auch eine Zweitmeinung einzuholen.

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