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07.04.2025

Allergien: Wann und wieso reagieren unsere Augen zu stark?

Haben Sie manchmal rote, juckende oder tränende Augen, vor allem im Frühjahr oder in staubigen Umgebungen? Diese Symptome können auf eine Augenallergie hinweisen, eine häufige Erkrankung, die jährlich bei 15 bis 20% der Weltbevölkerung auftritt. Etwa die Hälfte aller Allergiker leidet unter Augenbeschwerden, welche die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

(von Victoire Hurand, MD)

Unsere Augen sind besonders anfällig für Allergene, diese unsichtbaren Substanzen, die in der Luft schweben, wie Pollen, Milben oder Tierhaare. Bei Kontakt mit der Bindehaut (dünne Membran, welche das Auge und die Innenseite der Augenlider bedeckt) können diese Partikel eine Überreaktion des Immunsystems auslösen, was zu Augenrötung, Juckreiz, Tränenfluss, geschwollenen Augenlidern und manchmal zu erhöhter Lichtempfindlichkeit (Photophobie) führt.

Obwohl die Symptome harmlos sind, können sie im Alltag als sehr störend wahrgenommen werden. Warum reagieren unsere Augen so? Welche Behandlungen und Präventionsmöglichkeiten gibt es? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick darauf werfen.

Wieso reagieren unsere Augen?

Die Augenallergie ist eine übermässige Immunreaktion auf eine normalerweise harmlose Substanz: Pollen, Milben, Tierhaare oder Staub ... Wenn diese Allergene mit der Bindehaut in Kontakt kommen, nimmt der Körper sie fälschlicherweise als Bedrohung wahr. In der Folge löst er eine Entzündungsreaktion aus, indem er Histamin (von Mastzellen ausgeschieden) und andere chemische Substanzen freisetzt, die für die Symptome verantwortlich sind. Die Folge: Augenrötung, Schwellung der Augenlider und Juckreiz.

Der Mechanismus der Allergie folgt immer dem gleichen Schema. Beim ersten Kontakt mit einem Allergen wird der Körper «sensibilisiert», reagiert aber noch nicht. Bei nachfolgenden Expositionen löst er jedoch eine sofortige und manchmal intensive Reaktion aus.

Die häufigste Form der Augenallergie ist mit Heuschnupfen verbunden, also mit einer Reaktion auf saisonale Pollen. In diesem Fall gehen die Augensymptome oft mit Niesen und einer laufenden Nase einher. Etwa 20% der Allergiker leiden unter solchen  Augenbeschwerden, die oft mit anderen Allergien wie Nahrungsmittelallergien, Asthma oder Ekzemen einhergehen.

Swiss Visio

Unsere Augenspezialisten

In Swiss Visio bieten wir Konsultationen und Operationen für alle Augenerkrankungen ausserhalb der Onkologie an. Unsere 21 Zentren gewährleisten eine schnelle und individuelle Behandlung in einem vertrauensvollen Rahmen, und wir setzen alles daran, eine angemessene medizinische Versorgung zu bieten.

Verschiedene Formen von Allergien

Augenallergien treten in unterschiedlicher Form auf, von welchen einige mild und saisonabhängig sind, andere hingegen schwerwiegender und hartnäckiger sein können.

Saisonale allergische Bindehautentzündung

Auch als «Heuschnupfen-Bindehautentzündung» bezeichnet, wird sie durch die Exposition gegenüber Pollen von Bäumen, Kräutern oder Gräsern sowie durch Schimmelpilzsporen in der Luft verursacht. Sie tritt je nach Pollenzyklus hauptsächlich im Frühjahr, Spätsommer oder Herbst auf. Die Symptome verschwinden im Winter, wenn die Exposition gegenüber diesen Allergenen abnimmt.

Ganzjährige allergische Bindehautentzündung

Im Gegensatz zur saisonalen Bindehautentzündung hält diese Form das ganze Jahr über an. Sie wird durch Allergene in Innenräumen ausgelöst, etwa Milben, Tierhaare oder bestimmte Schimmelpilze. Die Symptome können chronisch sein, mit stärkeren Schüben bei längerer Exposition.

Vernale Keratokonjunktivitis

Hierbei handelt es sich um eine schwerere Form der Augenallergie, die hauptsächlich Jungs im Alter von 5 bis 15 Jahren betrifft, welche in der Vergangenheit an Ekzemen oder Asthma gelitten haben. Sie tritt jedes Frühjahr auf, sobald die Helligkeit zunimmt, und kann Hornhautkomplikationen wie Hornhautgeschwüren zur Folge haben.

Atopische Keratokonjunktivitis

Diese chronische und schwere Form wird oft mit atopischer Dermatitis in Verbindung gebracht. Sie führt zu einer anhaltenden Augenentzündung, die Hornhautschäden verursachen und das Risiko von Augenkomplikationen erhöhen kann. Eine konsequente Behandlung ist aufgrund der möglichen Auswirkungen auf das Sehvermögen unerlässlich.

Giganto-papilläre Konjunktivitis

Häufig in Verbindung mit dem Tragen von Kontaktlinsen oder dem längeren Vorhandensein eines Fremdkörpers.

Womit könnte eine Allergie verwechselt werden?

Augenallergien haben ähnliche Symptome wie andere Augenerkrankungen. Rötung, Tränenfluss und Juckreiz sind nicht immer gleichbedeutend mit einer Allergie. Eine augenärztliche Untersuchung ist daher unerlässlich, um die richtige Diagnose zu stellen und eine Verwechslung mit folgenden Erkrankungen zu vermeiden:

Eine infektiöse (virale oder bakterielle) Bindehautentzündung

Sie geht oft mit zähem Sekret und einem infektiösen Hintergrund (Erkältung, Fieber) einher und kann mehrere Personen im Umfeld betreffen.

Schneeblindheit

Hornhautverbrennung aufgrund intensiver UV-Strahlung der Sonne, insbesondere in den Bergen ohne geeignete Sonnenbrille.

Ein Hornhautabszess bei Kontaktlinsenträgern

Ein Hornhautabszess ist auf eine schlechte Kontaktlinsenhygiene zurückzuführen und verursacht starke Schmerzen sowie eine Verschlechterung des Sehvermögens.

Eine Reizung durch eine giftige Substanz

Rauch, Chemikalien oder Umweltverschmutzung können ähnliche Symptome wie eine Allergie verursachen.

Vorbeugen ist besser als heilen: Beachten Sie diese Dinge

1. Begrenzen Sie die Allergenexposition

Bei einer Pollenallergie wird empfohlen, den Pollenflugkalender zu konsultieren, da die Pollensaison je nach Wetterlage jedes Jahr variiert. Tragen Sie bei Ausflügen eine Sonnenbrille mit breiter Abdeckung und einen Hut. Lüften Sie Ihre Wohnung frühmorgens oder spätabends, wenn die Pollenkonzentration geringer ist. Spülen Sie Ihre Augen nach jedem Aufenthalt im Freien mit einer physiologischen Kochsalzlösung aus und waschen Sie Ihre Haare, um eine Kontamination der Bettwäsche zu vermeiden.

Bei einer Milbenallergie waschen Sie die Bettwäsche wöchentlich bei 60°C. Vermeiden Sie Teppiche, Teppichböden und Plüschtiere im Schlafzimmer. Verwenden Sie milbendichte Bezüge und lüften Sie den Raum täglich. Achten Sie eine moderate Zimmertemperatur (18-19°C) ein, um die Vermehrung zu begrenzen.

Im Falle einer Tierhaarallergie vermeiden Sie den direkten Kontakt mit Tieren oder waschen Sie sich nach dem Streicheln die Hände. Reinigen Sie regelmässig Ihre Wohnung und lüften Sie die Räume.

2. Vermeiden Sie es, sich die Augen zu reiben

Es mag trivial klingen, doch das Reiben der Augen verschlimmert die Entzündung und kann langfristig die Hornhaut schwächen, was zu Keratokonus, einer fortschreitenden irreversiblen Verformung der Hornhaut. Diese Verformung führt zu einer Abnahme des Sehvermögens und einem unregelmässigen Astigmatismus.

Wie können die Symptome während der Allergiezeit gelindert werden?

Es gibt verschiedene Tipps und Tricks, um die Beschwerden während eines akuten Allergieschubs zu verringern:

  • Grosszügiges Auswaschen der Augen mit einer physiologischen Kochsalzlösung oder NaCl 0,9 %: entfernt Allergene auf der Augenoberfläche, verdünnt Entzündungsfaktoren und lindert Reizungen.
  • Künstliche Tränen: spenden Feuchtigkeit und reduzieren die Reizung der Augenoberfläche.
  • Antihistaminika-Augentropfen: blockieren die Wirkung von Histamin und reduzieren die Symptome.
  • Mastzellstabilisierende Augentropfen (z.B. Natriumcromoglykat): verhindern die Freisetzung von Histamin durch die Mastzellen und beugen allergischen Reaktionen vor.
  • Kortikoidhaltige Augentropfen (nur auf Rezept): wirksam bei starken Entzündungen, aber wegen möglicher Nebenwirkungen (erhöhter Augeninnendruck, Katarakt, verzögerte Wundheilung, Abhängigkeit usw.) mit Vorsicht anzuwenden.
  • Orale Antihistaminika: nützlich bei Allergien, die auch die Atemwege oder die Haut betreffen.
  • Allergologische Untersuchung: ermöglicht die Identifizierung des verantwortlichen Allergens. Ein negatives Ergebnis schliesst eine Allergie jedoch nicht aus, da es bestimmte Formen gibt, die ausschliesslich die Augen betreffen. In bestimmten Fällen kann eine Desensibilisierung in Betracht gezogen werden.

Bitte beachten Sie, dass je nach Schwere der Symptome eine multidisziplinäre Betreuung durch Augenärzte, Dermatologen, HNO-Ärzte und Allergologen erforderlich ist, um dem Patienten eine personalisierte Behandlung anbieten zu können.

Fazit

Augenallergien sind zwar häufig und beeinträchtigend, können aber durch Präventionsmassnahmen und geeignete Behandlungen gut kontrolliert werden. Bei anhaltenden oder störenden Symptomen sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen.

Mit dem richtigen Verhalten und der Anwendung unserer Tipps und Tricks ist es jedoch möglich, auch mit einer akuten allergischen Reaktion ein angenehmes Sehgefühl zu bewahren!

Unsere Expertin für Augenheilkunde

Med. pract. Victoire Hurand

Victoire Hurand, MD ist Fachärztin für Ophthalmologie und als Oberärztin bei Swiss Visio tätig. Sie absolvierte eine erfolgreiche Laufbahn in der Augenheilkunde und Ophthalmochirurgie an den Universitätskliniken von Dijon und Beaune (Frankreich), ehe sie beschloss, sich im Netzwerk von Swiss Visio vertiefter zu spezialisieren. Stets bestrebt, ihre Fähigkeiten zu perfektionieren, legte sie ihren Fokus auf refraktive Chirurgie an der Fondation Rothschild, erwarb mehrere interuniversitäre Diplome (Hornhaut, Kontaktologie, medizinische Netzhaut, refraktive Chirurgie und Augenentzündung) wie auch einen Forschungsmaster und ist Teil der europäischen Fachgesellschaft für Augenkunde European Board of Ophthalmology (EBOD).

Victoire Hurand empfängt ihre Patientinnen und Patienten, einschliesslich Notfälle, in der ophthalmologischen Sprechstunde an den Standorten Montchoisi, Chavannes und Palézieux village.

Unsere Fachgebiete

Augenlasern

Augenchirurgie

Augensprechstunden

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