Diabetes und augenärztliche Behandlung
Anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November und zur Feier der Entdeckung des Insulins von 100 Jahren war es wichtig, den Zusammenhang zwischen Diabetes und Sehen anzusprechen.
Diabetes hat schädigende Auswirkungen auf mehrere Zielorgane des Körpers, darunter das Auge.
Er kann unterschiedliche Komplikationen wie den Grauen Star (Katarakt), zu partieller Lähmung führende Muskelschädigungen, aber hauptsächlich Schädigungen der Retina (Retinopathie) und insbesondere der Makula (Makulopathie) hervorrufen.
Die diabetische Retinopathie ist durch eine progressive Veränderung der kleinen Gefässe der Retina gekennzeichnet, die zu einem Makulaödem, Verschlüssen dieser Gefässe oder auch zur Bildung neuer Blutgefässe im Auge führen kann.
Welches sind die Alarmzeichen?
Die Retinopathie ruft erst spät in der Entwicklung der Krankheit Symptome hervor.
Alarmzeichen sind jedoch:
- Schwierigkeiten beim Nahsehen
- Blendung
- Diplopie (das heisst Doppeltsehen)
- Schwierigkeiten bei der Farbunterscheidung
- grössere Störungen beim Nachtsehen, die sich auf das Autofahren auswirken
Die Retinopathie betrifft etwa 40 % der Diabetikerinnen und Diabetiker und kann zu einer erheblichen Verringerung des Sehvermögens und sogar zu Blindheit führen.
Auch ohne Sehverschlechterung ist es deshalb zwingend erforderlich, ein Screening beim Augenarzt durchführen zu lassen.
Screening und Prävention:
Die Blutzuckerkontrolle ist bisher das beste Mittel, der Entwicklung der Krankheit vorzubeugen oder sie zu verlangsamen.
Beim Augenarzt können Sie ein Screening auf Anzeichen der diabetischen Retinopathie und ihrer Komplikationen durchführen lassen und danach regelmässig zur Kontrolle gehen.
Behandlung:
Die Einstellung des Diabetes und seiner erschwerenden Faktoren (Bluthochdruck, Hypercholesterinämie oder Schlafapnoesyndrom) sind die beste Therapie, damit keine Komplikationen auftreten.
Je nach Schwere der Erkrankung können mehrere medizinisch-chirurgische Behandlungen wie Laser und in den schwereren Formen die Vitrektomie angeboten werden.
Es können auch Anti-VEGF-Injektionen in die hintere Augenkammer (den Glaskörper) vorgenommen werden.
Bei der Früherkennung und Behandlung des Diabetes arbeitet in jedem Fall ein interdisziplinäres Ärzteteam zusammen, dem insbesondere der Endokrinologe, der Augenarzt, der Nephrologe und der behandelnde Arzt angehöre