Patient bei einer Therapie in der psychosomatischen Rehabilitation

Psychosomatische Rehabilitation

In der integrativen psychosomatischen Rehabilitation bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihren eigenen Rhythmus wiederzufinden. Sie lernen, Ressourcen zu aktivieren – Ihre eigenen genauso, wie jene aus Ihrem Umfeld. 

Die psychosomatische Medizin stellt die praktische Umsetzung der Psychosomatik in der Krankenbehandlung dar. Sie befasst sich mit Krankheiten und Leidenszuständen, an deren Verursachung psychosoziale und psychosomatische Faktoren (einschliesslich dadurch bedingter körperlich-seelischer Wechselwirkungen) massgeblich beteiligt sind. Ihre Aufgabe ist dabei die Erkennung, Behandlung (somatotherapeutisch, psychosomatisch-medizinisch wie auch psychotherapeutisch), Vorbeugung und Rehabilitation dieser Leiden.

Was ist psychosomatische Rehabilitation?

Die Psychosomatik beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen körperlichen, seelischen und sozialen Prozessen; in der Entstehung, im Verlauf und bei der Bewältigung von Krankheiten und Umständen, die zu psychischem Leiden führen. Das ganzheitliche, biopsychosoziale Denken hat in den letzten Jahren insbesondere in der Rehabilitation an Bedeutung gewonnen. Man hat sehr viel Erfahrung in der Behandlung von chronischen Erkrankungen gewonnen.

Erfahrungen, die deutlich aufzeigen, wie komplex das Zusammenspiel von psychischen, somatischen und genetischen (sowie anderer Umweltfaktoren) ist. Dieses Zusammenspiel ist sehr störanfällig und die Herausforderung für alle Menschen besteht darin, es zeitlebens im Gleichgewicht zu halten. Das ist der Ansatz der Psychosomatik. Mit Hilfe einer multimodalen Therapie analysieren wir mit Ihnen die Störfaktoren, erarbeiten neue Bewältigungsstrategien, decken vorhandene eigene Ressourcen (natürlichen Selbstheilungskräfte) auf und aktivieren diese. So erhält Ihr sensibles System die Chance zur Stabilisierung. Die Krankheit wird als gesunde Reaktion der körperlichen Entität betrachtet. Der Patient lernt wahrzunehmen, wie er Veränderungen einsetzen kann, um ein neues Gleichgewicht ohne die unerwünschten Symptome zu erreichen.

Welche Ziele verfolgt die psychosomatische Rehabilitation?

Mit dem Hintergrund unseres ganzheitlichen Therapiekonzepts streben wir eine Behandlung an, in der wir gemeinsam mit Ihnen Ziele setzen und individuelle Lösungswege erarbeiten. Dazu gehören eine Standortbestimmung und Problemfokussierung zu Beginn der Therapie. In Laufe der Therapie befähigen wir Sie, neue Strategien zur Problemlösung zu finden und eigene Ressourcen zu aktivieren. Die Förderung Ihres Selbstvertrauens, der achtsame Umgang mit Stress, eine bewusstere Selbstführung entsprechend den eigenen Stärken, Schwächen und Bedürfnissen sind erstrebenswert. Unterstützt wird die seelische Widerstandsfähigkeit – also Ihre Resilienz – durch die Steigerung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit.

Wann ist die psychosomatische Rehabilitation sinnvoll?

Die psychosomatische Rehabilitation ist wirksam, wenn Sie durch innere oder äussere Ereignisse Ihr körperliches und/oder seelisches Gleichgewicht verloren haben. Wir behandeln Patienten, bei denen psychische Faktoren eine Rolle spielen. Darunter fallen Erkrankungen, bei denen seelische Symptome direkt im Vordergrund stehen, z.B. Ängste oder Depressionen, aber auch Erkrankungen, bei denen psychische Symptome als Ursache oder Folge körperlicher Beschwerden eine wichtige Rolle spielen.

Was ist der Nutzen der psychosomatischen Rehabilitation?

Durch die exzellente, qualitativ hochwertige fachliche Betreuung und den komplexen und multimodalen therapeutischen Ansatz bieten wir unseren Patienten die Möglichkeit, den Weg zum verlorenen Gleichgewicht wiederzufinden. Sie bekommen die Chance, das «Leben» erneut zu entdecken. Um dieses Ziel zu erreichen, bereitet unser Team verschiedene therapeutische Module vor. Diese sind speziell auf Ihre Situation/Krankheit angepasst und basieren auf fundiertem Fachwissen und langjähriger Erfahrung. Wir behandeln unsere Patientinnen und Patienten zielführend und mit einer grossen Chance auf Besserung.  

Ausgewählte Krankheitsbilder

Depressionen / Angststörungen

Hier werden Patienten mit im Vordergrund stehender depressiver Symptomatik integriert. Auch alle anderen Störungsbilder, zum Beispiel Anpassungsstörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen mit Depressionen als Folge, profitieren von dem vorgesehenen Behandlungskonzept. Sie lernen, die Mechanismen, die zu der Krankheit geführt haben, zu identifizieren, zu benennen (Funktionelle Analyse/Emotional-Kognitiv) und entsprechende Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Ergänzend nehmen Sie an einem allgemein aktivierenden Programm teil. Dadurch findet eine intensive Konditionierung statt und gleichzeit verbessert sich Ihr Wohlbefinden. Sie entdecken ein neues Körpergefühl und finden Freude an sportlicher Aktivität. In Gruppen- und in Einzeltherapien lernt der Patient sein Sozial-, Kommunikations- und Interaktionsverhalten in kleinen Schritten zu verbessern. Dadurch reduzieren Sie Ihr soziales Vermeidungsverhalten. Um den optimalen Übergang in das normale Leben zu erreichen, erarbeitet Ihr Therapeut mit Ihnen verschiedene Notfallpläne für den Umgang mit zukünftigen Krisen.

Chronische Schmerzen

Für alle Patienten, bei denen es durch eine chronifizierte Schmerzsymptomatik zu einer kognitiven Dysfunktion mit Schon- und Vermeidungstaktik gekommen ist, bietet dieser Schwerpunkt die Möglichkeit, langfristige Verhaltensänderungen zur Situationsverbesserung zu finden und beizubehalten. Die Therapie chronischer Schmerzen sollte grundsätzlich an verschiedenen Punkten ansetzen (u.a. Pharmakologie, Psycho-Soziale Intervention). Dadurch gelingt es den – in den meisten Fällen bestehenden und kontraproduktiven – Arzt-Patient-Interaktionskreislauf zu unterbrechen. Zuerst erfolgen eine subjektive und eine objektive Erfassung aller Schmerzsymptome. Die gemeinsam formulierten Ziele dienen dann als Basis für den Behandlungsplan. Die Reha sieht allgemein aktivierende Massnahmen vor, in denen Sie ein neues Körpergefühl vermittelt bekommen. Die Angst vor dem Bewegen und Belasten wird auf psychotherapeutischer Ebene bearbeitet. Sie verbessern Ihre Bewältigungsfähigkeiten, aktivieren eigene Ressourcen und erlernen Techniken, die einen direkten Einfluss auf körperliche Prozesse ermöglichen (z.B. Entspannung). Durch Motivation und Unterstützung, Aufbau der Schmerztoleranz und eines gesundheitsförderlichen Verhaltens, begleitet von einer sorgsam ausgewählten Medikation ist es Ihnen möglich, den Weg in das normale, unabhängige und berufliche Leben wiederzufinden.

Angst und Panik

Ängste, Phobien, Zwänge und Störungen, bei denen angsttypische Denk- und Verhaltensweisen das Aufrechterhalten des System garantieren: Dies sind Probleme für die wir den folgenden Schwerpunkt vorbereiten haben. Um diese oft seit Jahren bestehenden Probleme effektiv verändern zu können, müssen zunächst die physiologische Grundlagen und die Pathologie des Betroffenen verstanden werden. Die Therapie umfasst einen aktiven Teil. Dabei lernen Sie, die körperliche Betätigung als Möglichkeit zu sehen, die im Inneren aufgestaute Energie zu kanalisieren und gleichzeitig das in den meisten Fällen verlorene Körpergefühl erneut zu entdecken. Zusätzlich arbeiten wir mit Hilfe von verschiedene Interventionsformen/Übungen an der Verbesserung Ihrer Selbstkontrolle. Dadurch erlernen Sie, Krisensituationen präventiv entgegenzuwirken. Sie erfahren, wie Sie verschiedene Entspannungstechniken und weitere therapeutische Instrumente in Ihrem alltäglichen Leben anwenden können. In speziellen Fällen bieten wir ebenfalls eine Espositos-Therapie an. Wir geben Ihnen damit die Chance, eine breite Palette von Strategien zu erlernen, die Ihnen dabei helfen aus dem Kreis der Angst auszubrechen.

Burnout / Stress

Immer mehr Menschen leiden an Burnout oder Stress-Symptomen. Das Behandlungskonzept ist ausgerichtet auf Personen mit Schwierigkeiten im Umgang mit alltäglichen Belastungen, die sich auf physiologischer, motorischer und kognitiv-emotionaler Ebene manifestieren. In der Behandlung analysieren Sie Ihre Stressproblematik und erhalten dadurch die Möglichkeit, eigene Grenzen zu erkennen und vorhandene Ressourcen aufzudecken. Das befähigt Sie, neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln und einen ganz neuen Umgang mit Stresssituationen zu erlernen. Viele Personen werden hierbei zum ersten Mal seit langem mit für sie angenehmen Erlebnissen konfrontiert. Sie finden plötzlich Zeit für sich und entdecken eigene Bedürfnisse, die Sie auch benennen können. Das Leben bekommt Farbe (auch bildlich im Rahmen der Kunsttherapie) und die aktiven Therapieeinheiten stellen einen angenehmen Ausgleich dar. Letztere sind hilfreich, um das innere Gleichgewicht wiederherzustellen. Das bei uns erlernte Know-how ermöglicht den meisten Patienten, direkt nach dem Aufenthalt oder nach einer kurzen Phase der Umstellung, ihren Platz in unserer Gesellschaft sicher und effizient wiederzufinden.

Sonstige

Die Psychosomatik ist ein Teil der Medizin, dersich mit den Wechselwirkungen zwischen körperlichen, seelischen und sozialen Prozessen, welche in der Entstehung des Krankheitsbildes eine entscheidende Rolle spielen, befasst. Dieser Ansatz der therapeutischen Möglichkeiten ist bei einer Vielzahl von Krankheiten hilfreich. In diese Gruppe gehören zum Beispiel:

  • Persönlichkeitsstörungen
  • Dissoziative Störungen
  • Schlafstörungen
  • Alkohol-, Drogen-, Medikamentenmissbrauch ohne Abhängigkeit
  • Andere chronische organische Krankheiten, soweit psychosomatische Komponenten vorhanden sind

Auch für diese Patienten besteht nach einer sorgfältigen Vorbereitung (z.B. ein Vorgespräch, Dokumentation Überprüfung) die Möglichkeit, von unserem Angebot zu profitieren. Jeder Patient erhält ein individuell zusammengestelltes Programm. Durch die breite Erfahrung und das grosse Wissensspektrum unseres Teams erzielen Patienten rasch Fortschritte. Die Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit unserer Fachpersonen sind hier oft die entscheidenden Faktoren, die zum Erfolg führen.

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