Das Papillon-50-Gerät wird im Bereich des Darmkrebs eingesetzt und aktuell verfügt nur das Swiss Medical Network über dieses Gerät in der Schweiz. Die Papillon-Technologie ist eine erprobte Alternative zur Operation bei Rektumkarzinom-Patienten, solange sich der Tumor sich im letzten Abschnitt des Verdauungssystems befindet und im Frühstadium diagnostiziert wurde.
Das Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs) kann einschneidende Folgen für die Patienten haben. Abgesehen von der emotionalen Belastung, die mit der Krebsdiagnose einhergeht, ist die mögliche Anlage eines Stomas (künstlicher Darmausgang) ein belastender Gedanke und bedeutet unter Umständen kurz- oder längerfristig einen tiefen Einschnitt in das Leben der Patienten.
Die lokale Kontaktstrahlentherapie mit der Papillon-Technik, welche wir neu auch in der Privatklinik Bethanien und Clinique Générale-Beaulieu anbieten, ist bei ausgewählten Rektumkarzinompatienten eine Alternative zur Operation.
Diese Therapieform eignet sich für bestimme Patienten mit Rektum-Karzinomen (Mastdarmkrebs, der letzte Teil des Dickdarms vor dem After). Aktuell ist die Standardtherapie bei diesen Tumoren eine kombinierte Radio- und Chemotherapie, auf welche sechs bis acht Wochen später der chirurgische Eingriff folgt. Bei Tumoren, die nahe am Darmausgang liegen, kann die Operation zu einem vorübergehenden oder dauerhaften künstlichen Darmausgang führen, welcher die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl der Patienten unter Umständen nachhaltig vermindern können. Bei ausgewählten Tumoren in diesem Bereich, die man im Frühstadium erkennt, kann die Papillon- Technik eine Alternative zur üblichen Therapie darstellen.
Der Papillon 50 ist ein Gerät, welches eine Kontakt-Strahlentherapie ermöglicht. Das heisst, die Bestrahlung erfolgt direkt auf den Tumor, möglichst ohne dazwischen liegendes Gewebe und ohne Bestrahlung weiterer Strukturen. Die Papillon-Strahlentherapie führt zu einer Verkleinerung oder gar kompletter Rückbildung von Mastdarmkrebs im Frühstadium, sodass eine Operation mit allen möglichen Konsequenzen möglicherweise umgangen werden kann. Von den wenigen weltweit verfügbaren Geräten ist Swiss Medical Network die einzige Institution in der Schweiz welche über ein solches Gerät verfügt und dementsprechend bereits eine Reihe erfolgreicher Behandlungen vorweisen kann. Wir sind stolz, seit Februar 2022 diese Therapieform in der Privatklinik Bethanien und seit Dezember 2023 in der Clinique Générale-Beaulieu anbieten zu können.
Bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen ermöglicht diese Therapie eine schnellere Verkleinerung des Tumors, unter Umständen sogar mit vollständiger Rückbildung. Je nach Stadium der Erkrankung kann die Papillon-Behandlung mit einer konventionellen Strahlen- und Chemotherapie kombiniert werden, um so eine erhöhte Wirkung zu erreichen. Bei einigen Patienten kann eine Operation unter Umständen sogar vermieden werden.
Die Papillon-Technik wird ambulant durchgeführt. Um einen Tumor zu behandeln, braucht man durchschnittlich drei bis fünf Sitzungen im Abstand von ein bis drei Wochen. Die Behandlung wird in der Regel gut vertragen und die Nebenwirkungen sind meist mild und temporär. Patienten behalten ihre normale Darmfunktion und eine bessere Lebensqualität.