Schulterluxation-Behandlung und Rehabilitation

Schulterluxation

Als Schulterluxation bezeichnet man das ausgekugelte Schultergelenk. Dabei springt der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne des Schultergelenkes.

Dazu kann es kommen, wenn die Kapseln und Bänder zwischen Oberarmkopf und Schultergelenkspfanne sehr locker sind. Man spricht auch von einer Schulterinstabilität.

Symptome

Eine ausgekugelte Schulter bzw. Schulterluxation erkennt man in der Regel äusserlich an der Fehlstellung des Oberarmkopfes. Es treten akute Schmerzen auf und es kommt zu Bewegungseinschränkungen der Schulter.

Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Armen, die dabei auftreten, können Anzeichen einer Nervenschädigung sein.  

Ursachen

Hauptursachen für eine Schulterluxation sind entweder direkte Stürze auf den Arm oder Stürze, bei denen versucht wird, sich mit den Armen abzufangen. Durch die grosse Kraft, die auf das Schultergelenk wirkt, entsteht eine Überbelastung und der Oberarmkopf kann aus der Schulterpfanne springen.

Die Schulterluxation ist eine sehr häufig auftretende Schulterverletzungen, die bei jungen und sehr sportlich aktiven Menschen auftaucht.

Ein hohes Verletzungsrisiko geht von Sportarten aus, bei den es oft zu Stürzen kommt, z. B. Skifahren, Mountainbiking oder Sportarten mit Gegnerkontakt wie Handball, Basketball oder American Football.

Diagnose

Ob es sich um eine Schulterluxation handelt, kann durch Abtasten und Betrachten des Schultergelenks festgestellt werden. Weiter wird Röntgen zur Hilfe gezogen, wobei man das Röntgenbild auch dazu nutzt, weitere Verletzungen, die durch Sturz auftreten können, auszuschliessen.

Da durch das Auskugeln der Schulter, eventuell auch andere Bereiche Schaden genommen haben, z. B. die Gelenkkapsel, Sehnen oder Gelenklippe, wird meist eine Magnetfeldresonanztomografie (MRT) durchgeführt.

Behandlungen

Konservative Therapien

In bestimmten Fällen kann die Schulter wieder manuell eingerenkt werden und eine Operation ist nicht erforderlich. Die Reposition (Einrenkung) muss zügig im Krankenhaus erfolgen. Allerdings kann es nach einer Schulterluxation, vor allem bei jungen Menschen, immer wieder auftreten, dass sich die Schulter, bei geringen Krafteinwirkungen oder alltäglichen Bewegungen, auskugelt. Nach dem Einrenken wird die Schulter mithilfe einer Orthese ruhiggestellt. Durch die schonende Haltung werden Schmerzen reduziert.

Die Einrenkung der Schulter kann auf zwei Arten erfolgen:

Manöver nach Arlt – dabei sitzt der Betroffene auf einen Stuhl und lässt den ausgekugelten Arm über eine gepolsterte Lehne hängen. Der Arzt zieht an dem Arm bei gebeugten Ellenbogen und versucht so, den Arm wieder zurück in seine ursprüngliche Position zu bewegen.

Manöver nach Hippokrates – die oder der Betroffene liegt auf dem Rücken. Nun drückt der Arzt oder die Ärztin die eigene Ferse in die Achsel der auf dem Rücken liegenden Person, während er oder sie den ausgerenkten Arm nach aussen bewegt.

Vor dem Einrenken wird der Patientin oder dem Patienten ein starkes Schmerzmittel verabreicht. Eine Behandlung unter Narkose ist möglich.

Operative Behandlungen

Operiert wird eine Schulterluxation dann, wenn andere Verletzungen vorliegen oder eine ständige Schulterinstabilität vorliegt. Um diese zu therapieren, wird eine Arthroskopie durchgeführt. Während des Eingriffs wird der überdehnte Bandapperat gestrafft und das Risiko einer wiederholten Luxation vorgebeugt.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung ist ein wichtiger Baustein bei der Therapie bzw. der Schulterstabilisierung. Vier Wochen nach der Operation wird die Schulter in einer Armschlinge stabilisiert. Um Verklebungen vorzubeugen, beginnen die Rehamassnahmen sofort nach der Operation.

In den ersten sechs Wochen nach der Operation sollte der Arm nicht über Null Grad nach aussen gedreht werden. Danach startet ein Programm, bei dem muskuläre Stabilisierungen durchgeführt werden.

FAQ

Wie lange dauert es, bis eine ausgekugelte Schulter geheilt ist?

Nach einer Operation kann es bis zu sechs Monate dauern, bis die Heilung abgeschlossen ist.

Wann kann ich nach der Operation wieder Sport treiben?

Leichte Sportarten sind nach zwei bis drei Monaten wieder möglich. Sportarten mit Kontakt oder hohem Sturzrisiko sollten erst nach sechs Monaten wieder aufgenommen werden.

Welche Risiken gibt es bei einer Schulterluxation?

In 5 bis 10 % der Fälle muss mit einer verbleibenden Instabilität und wiederholter Schulterluxation gerechnet werden.

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Rosenklinik Rapperswil

Dr. med. Ben Schulz

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