Die Mikrochirurgie hat die Landschaft der rekonstruktiven Medizin verändert. Sie kombiniert Präzision, Innovation und Kunstfertigkeit, um Form und Funktion selbst in den komplexesten Fällen wiederherzustellen. Mit dem Aufkommen der Supermikrochirurgie sind Chirurgen nun in der Lage, Gefässe zu behandeln, die kleiner als 0,8mm sind, und eröffnen dadurch Möglichkeiten, die früher als unerreichbar galten. Von komplizierten Rekonstruktionen nach Trauma und Krebs bis hin zur physiologischen Wiederherstellung des Lymphflusses bei Lymphödemen: Dank mikro- und supermikrochirurgische Techniken eröffnen Chirurginnen und Chirurgen neue Möglichkeiten der Patientenversorgung.
Die Mikrochirurgie hat die Brustrekonstruktion durch den Einsatz des Perforationslappens revolutioniert. Der Lappen ermöglicht eine natürliche und lang anhaltende Rekonstruktion und hilft den Patientinnen dabei, wieder Vertrauen in ihren Körper zu gewinnen. Im Laufe der Jahre hat das Interesse an einer Verringerung der Morbidität an der Spender- und Empfängerstelle zugenommen. Fortschritte in der Technologie und den chirurgischen Techniken ermöglichen heute eine minimalinvasive Brustrekonstruktion.
Das Konzept der Perforator-zu-Perforator-Anastomose minimiert die Morbidität der Spenderstelle, indem die Gefäße des Perforatorlappens direkt mit den inneren Brustwandperforatoren verbunden werden, wodurch die Notwendigkeit der Dissektion und Verwendung der inneren Brustwandarterie umgangen wird. Diese Innovation bewahrt nicht nur die natürliche Anatomie, sondern reduziert auch die postoperativen Schmerzen und beschleunigt die Genesung. In Fällen, in denen keine geeigneten Perforatoren zur Verfügung stehen, könnte die rippenschonende Dissektion der A. mammaria interna eine weitere Möglichkeit sein, um die Morbidität der Spenderstelle zu minimieren.
Bilder der Präparation des Perforator mammaria interna. (a) Low-Power-Ansicht, welche die freigelegten Perforansgefässe der inneren Brustdrüse zeigt, wie sie seitlich des Brustbeins austreten. (b) Freilegung der Perforansgefäße der inneren Brustdrüse während einer hautsparenden Mastektomie. (c) Subkutane Dissektion und Freilegung der Perforansgefässe der inneren Brustdrüse während einer hautsparenden Mastektomie. (d) Perforansgefässe der Mamma interna, wie sie aus dem zweiten Interkostalraum austreten, um den M. pectoralis major und seine tiefe Faszie zu durchdringen, bevor sie in das subkutane Gewebe eindringen. (e und f) Mikroskopansicht der Perforansgefäße der inneren Brustdrüse nach der Präparation und bereit für die Anastomosen.
Bilder aus: Vourvachis, M., Goodarzi, M. R., Scaglioni, M. F., Tartanus, J., Jones, A., Cheng, H. T., &Abdelrahman, M. (2024). Verwendung der Perforatoren der inneren Brustdrüse als Empfängergefäße für die mikrochirurgische Brustrekonstruktion: Eine systematische Übersicht und Meta-Analyse der Literatur. Microsurgery, 44(1), e31105.
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Roboterunterstützte Techniken ermöglichen eine präzise Dissektion der Perforansgefässe. Dies verringert die Invasivität und verbessert die Genesung.
Die Verwendung von SCIP-Lappen bei der Brustrekonstruktion stellt eine minimalinvasive Lösung dar. Der Hauptvorteil besteht darin, dass die Öffnung der Rektusfaszie oder die Durchführung einer intramuskulären Dissektion vermieden wird, wodurch die Invasivität erheblich verringert wird.
Die Lymphchirurgie hat bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Sie befasst sich mit Erkrankungen mit physiologischen Ansätzen, die den Lymphfluss wiederherstellen.
Sie stellt einen Eckpfeiler der Lymphödem-Behandlung dar. Bei der LVA werden funktionstüchtige Lymphgefäße direkt mit dem Venensystem verbunden, wobei blockierte Wege umgangen werden. Diese minimalinvasive Technik ist besonders wirksam bei Lymphödemen im Frühstadium und bietet eine sofortige Linderung der Symptome.
Intraoperatives Bild einer LVA, die in End-zu-Seite-Technik durchgeführt wurde. Gefässe isoliert und für die Anastomose vorbereitet (A, B); Lymphgefäss anastomosiert an der Seite der nahe gelegenen Vene mit größerem Kaliber (C); sofortige intraoperative ICG-Lymphographie zum Nachweis der Durchgängigkeit der Anastomose (D); 12 Monate postoperative ICG-Lymphographie, die eine erhaltene Durchgängigkeit zeigt (E).
Bilder aus: Scaglioni, M. F., Meroni, M., & Fritsche, E. (2020). Lymphaticovenous anastomosis (LVA) for breast cancer-related lymphedema treatment.
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Beim VLNT werden gesunde Lymphknoten mit ihrer Gefässversorgung in die betroffenen Bereiche verpflanzt. Durch die selektive Entnahme von Lymphknoten, die den Bauchraum entwässern, oder von intraabdominalen Stellen wird das Risiko eines sekundären Lymphödems an der Entnahmestelle minimiert.
9(5), 3167–3171.
Abbildung links: Darstellung von Arterien und Lymphgefässen auf Röntgenbildern in zwei Proben. Lila zeigt die efferenten Lymphgefässe der Sentinel-Lymphknoten (AeC) des Beins an; blau, tiefe Lymphgefässe; grün, oberflächliche Lymphgefässe; und rot, Arterien. Der * zeigt die oberflächliche Arteria iliaca circumflexa an; ** zeigt die oberflächliche Arteria epigastrica inferior an. Die schwarzen Pfeilspitzen zeigen die Richtung des Lymphflusses an.
Abbildung rechts: Lymphosomen in der Leistenregion: Dargestellt sind die Gruppen des Abdomens (orange), des lateralen Oberschenkels (grün) und des medialen Oberschenkels (gelb).
Bilder von: Scaglioni, M. F., & Suami, H. (2015). Lymphatic anatomy of the inguinal region in aid of vascularized lymph node flap harvesting. Journal of plastic, reconstructive & aesthetic surgery : JPRAS. 68(3), 419–427.
Eine vielversprechende Innovation: Beim VLVT werden funktionstüchtige Lymphgefässe als freier Lappen transplantiert, wodurch der Lymphfluss sofort wiederhergestellt und Lymphödeme im fortgeschrittenen Stadium behandelt werden können.
Gestielte Perforatorlappenplastik der Arteria circumflexa scapularis (pCSA) bei Armlymphödemen
Der gestielte Perforatorlappen der Arteria circumflexa scapularis stellt eine vielseitige Technik bei der Rekonstruktion des Oberkörpers dar. Der lymphatische Bereich, aus dem der Lappen entnommen wird, ermöglicht seine Übertragung in die Achselhöhle zur Behandlung von Komplikationen im Zusammenhang mit einer axillären Lymphadenektomie.
Patientin mit Lymphödem am rechten Arm infolge einer Brustkrebsbehandlung. Sie wies eine erhebliche axilläre Narbenretraktion an der rechten Achsel auf. Sie wurde mit einer Übertragung von Lymphgewebe auf der Grundlage eines lymphatischen pCSA-Perforatorlappens und einer LVA am rechten Arm behandelt.
Bilder von: Meroni, M., & Scaglioni, M. F. (2024). Revisiting the pedicled circumflex scapular artery (pCSA) perforator flap: From simple to complex locoregional reconstructions. Journal of plastic, reconstructive & aesthetic surgery : JPRAS, 90, 336–345.
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Referenzen