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16.09.2024

Patientensicherheitswoche 2024

Diagnose. Eine Teamsache.

Vom 16.09.2024 – 20.09.2024 findet in der Schweiz die nationale Patientensicherheitswoche zum Thema «Diagnose. Eine Teamsache.»  statt. 
Die Patientensicherheit steht für die Kliniken des Swiss Medical Network an oberster Stelle. Die Kampagne soll Patienten und Gesundheitsfachpersonen gleichermassen dafür sensibilisieren, den Diagnostikprozess aktiv und bewusst mitzugestalten.

Was bedeutet «Diagnose. Eine Teamsache.»?

Die Patientensicherheit in der Gesundheitsversorgung kann durch eine korrekte und zeitgerechte Diagnose sowie durch ein effektives und gutes Teamwork währen des Diagnoseprozesses erheblich gesteigert werden. Die Kampagne soll die Wichtigkeit der teamübergreifenden sowie interdisziplinären Zusammenarbeit verdeutlichen. 

Nicht nur das Gesundheitspersonal soll sich als Team verstehen. Auch der Patient soll durch die Kampagne dazu ermutigt werden, sich selbstständig aktiv in die Diagnosestellung einzubringen. Die umfassende Weitergabe der Krankengeschichte an das behandelnde Gesundheitspersonal ist entscheidend für eine zuverlässige und präzise Diagnosestellung.

«Im Gesundheitswesen sind drei Dimensionen miteinander in Verbindung zu setzen: Diagnose, Prognose und Therapie. Meiner Meinung nach müssen die Kommunikationskanäle zwischen den einzelnen Beteiligten gefördert und diese drei Dimensionen berücksichtigt werden, damit die Aussage «Diagnose. Eine Teamsache.» zutrifft.

Die verschiedenen Beteiligten haben unterschiedliche Fähigkeiten und Sensibilitäten, um zu einer präzisen Diagnose beizutragen.»

Abteilungsleitung Physiotherapie, Swiss Medical Network

«Die Diagnostik ist immer eine Teamangelegenheit. Es handelt sich nämlich um eine analytische Beurteilung der Art einer möglichen Krankheit.

Daher sind alle Informationen für die Diagnosestellung notwendig und nützlich. Die multidisziplinäre Zusammenarbeit ist unerlässlich!»

Regionaldirektion, Swiss Medical Network

Welche wissenschaftlichen Hintergründe gibt es für die Kampagne?

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen Zwischenfälle in der Gesundheitsbehandlung (unerwünschte Ereignisse) zu den zehn häufigsten Ursachen für Krankheiten und Todesfälle bei Patienten. (Bundesamt für Gesundheit BAG, 2023).

In ihrem globalen Patientensicherheitsreport 2024 berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass weltweit jährlich schätzungsweise 2 bis 4 Millionen vermeidbare Zwischenfälle in Spitälern auftreten. In einer kürzlich durchgeführten Fallstudie mit 13 Hausarztpraxen im Vereinigten Königreich zeigte sich, dass 60.8% aller vermeidbaren Zwischenfälle auf Probleme bei der Diagnosestellung zurückgehen. Kommunikationsprobleme scheinen eine Hauptursache für viele Behandlungsfehler zu sein (WHO, 2024, S.18).

Welches Ziel verfolgt die Kampagne? 

Das Bewusstsein für Diagnosefehler zu schärfen und die Bedeutung einer schnellen, richtigen und sicheren Diagnose hervorzuheben.

Dabei sind alle angesprochen, von Politik, über Gesundheitsfachkräfte, bis hin zu Patienten und ihre Angehörigen. Alle sollen sich aktiv mit Ihrer wichtigen Rolle im Gesundheitsprozess auseinandersetzen (WHO, 2024). 

Wie kann man die Kommunikation verbessern?

«Das Gesundheitsfachpersonal muss sich in den Patienten einfühlen können. Der Patient bekommt eine Diagnose und wenn er diese hört, fängt er automatisch an darüber nachzudenken.

Es ist möglich, dass er die nachfolgenden Informationen nicht mehr aufnehmen kann. Dies muss Gesundheitsfachpersonen bewusst sein. Man sollte als Team den Patienten abholen und in den Diagnoseprozess aktiv einbeziehen und auf ihn empathisch eingehen.»

Roger Sigrist, Coach, Supervisor und Teamentwickler 

«Der Zeitfaktor ist in diesem Zusammenhang erheblich. Wenn man beispielsweise in einem Gespräch gehetzt ist oder wirkt, dann ist das Gesprächsresultat oftmals ein anderes. Als Fachperson ist es wichtig ein Gespräch ruhig zu führen und auch Interesse am gegenüber zu zeigen. Dadurch entstehen weniger Missverständnisse und Fehler. Das ist aber einfacher gesagt als getan. Es bedeutet ein sich ständiges Bemühen.

Letztendlich kann man dadurch aber auch mehr Zeit gewinnen.

Ein gutes Zusammenspiel der verschiedenen Professionen und eine gute Atmosphäre haben einfach eine wichtige Bedeutung mit positiven Auswirkungen auf die Heilung.»

Coach und Organisationsentwickler 

Wie können Patienten einen Beitrag zur Stärkung der Diagnosesicherheit leisten?

Patienten können sich beispielsweise mit folgenden Fragestellungen auf einen Arzttermin vorbereiten:

  • Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie an den Termin?
  • Welche Themen sollten besprochen werden?
  • Gab es seit dem letzten Termin Veränderungen bezüglich Ihres gesundheitlichen Zustandes?
    • Wenn ja, seit wann und beeinflussen diese Ihren Alltag?
  • Haben Sie noch andere Fachpersonen bezüglich Ihrer Gesundheit konsultiert?
    • Wenn ja, welche, gab es eine Therapie und wie war das Behandlungsresultat?
  • Haben Sie Fragen zu Ihrer Behandlung oder Therapie bzw. haben Sie diesbezüglich Sorgen?

 


«Für eine gute Vorbereitung auf ihr Arztgespräch ist es hilfreich, wenn sie vorhandene ärztliche Unterlagen (Berichte von Abklärungen, Resultate von Untersuchungen und weitere) mitnehmen. Zudem ist es gut, wenn sie sich ihre Fragen im vornherein überlegen oder sogar aufschreiben. Manchmal ist auch die Begleitung einer nahestehenden Person wünschenswert.»

Fachärztin für Anästhesiologie & Belegärztin, Swiss Medical Network 

«Führen sie ein schriftliches Protokoll mit der genauen Datumsangabe. Hier sollten Symptome aber auch die Verläufe der Symptome und die Art (z.B. stechender Schmerz, pochender Schmerz) dokumentiert werden; die Schmerzintensität auf einer Schmerzskala zwischen 0 und 10 ebenfalls. Falls Sie bereits eine Behandlung selbstständig durchgeführt haben, beschreiben Sie diese exakt und deren Wirkung sowie den Zeitraum. Was beeinflusst die Symptomatik positiv oder negativ (z.B. Wärme/Kälte). Idealerweise bringt der Patient selbst eine Liste mit den Nebendiagnosen, Behandlungen (Operationen) und aktuellen Medikamenten mit.»

Facharzt für Orthopädie und Traumatologie FMH & Belegarzt, Swiss Medical Network

Und was können Gesundheitsfachpersonen tun?

«Auch innerhalb des Teams ist es wichtig die Meinung der anderen zu schätzen, denn jede Person ist ein Puzzleteil und trägt zur Diagnosestellung bei. Es ist wichtig, dass die verschiedenen Personengruppen unterschiedlichen Alters mit ihren individuellen Vor- und Nachteilen zusammenarbeiten. Dadurch erkennt man auch mehr. Deshalb ist dem Gegenüber wertschätzend zu sein, anständig zu kommunizieren und ihm zuzuhören wichtig. Gleiches gilt für eine angemessene Selbstreflektion und Feedbackkultur. 

Die Trägerschaft muss auch eine harmonische, ruhige Atmosphäre fördern. Dies gelingt durch Kontinuität, Wertschätzung, Offenheit zum Austausch. Mit dem heutigen Fachkräftemangel wird dies noch viel wichtiger.»

Coach und Organisationsentwickler 

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