Kniearthrose (Gonarthrose)

Kniearthrose (Gonarthrose)

Wenn im Knie beim Bewegen Schmerzen auftreten und es sich nach Ruhepausen steif anfühlt, kann das auf eine Arthrose zurückgeführt werden.

Eine Arthrose tritt auf, wenn der Gelenkknorpel dünner wird und das Gelenk nicht mehr schützt. Eine unbehandelte Kniearthrose beeinträchtigt die Lebensqualität.

Quick Facts

  • Häufige Ursachen: Die genauen Ursachen sind vielfältig und können durch Faktoren wie Alter, Genetik, Fettleibigkeit, Verletzungen und Überbeanspruchung beeinflusst werden.

  • Symptome: Schmerzen im Knie, Steifheit, Schwellung und eingeschränkte Beweglichkeit.

  • Diagnose: Die Diagnose erfolgt in der Regel durch klinische Untersuchung, Röntgenbilder und gegebenenfalls MRT-Scans.

  • Behandlungsoptionen: Kniearthrose ist eine degenerative Erkrankung, die nicht geheilt werden kann. Die Behandlung kann konservativ sein und umfasst physikalische Therapie, Medikamente und Lebensstiländerungen. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Operation, wie eine Knieprothese, erforderlich sein.

Ursachen

Arthrose entsteht, wenn das Knorpelgewebe im Knie geschädigt ist. Ist der Knorpel beschädigt, kann sich das Gelenk nicht mehr reibungslos bewegen und es kommt zu Schmerzen. 

Knorpelschäden entstehen u. a. durch Verletzungen am Kniegelenk, z. B. Kreuzbandriss oder Knochenbruch in der Nähe des Knies, oder durch anatomische Fehlstellungen des Knies bzw. unterschiedlich lange Beine. Es treten Fälle auf, bei denen ein sehr starkes Übergewicht zur Schädigung des Knorpels und somit zur Kniearthrose führt. 

Symptome

Die ersten Anzeichen einer Kniearthrose treten zunächst nur bei körperlicher Belastung auf. Mit der Zeit werden sie stärker und häufiger.

  • Hinzu kommt der so genannte Ruheschmerz, d. h. im Schlaf oder in Ruhephasen treten plötzlich Schmerzen im Knie auf.

  • Das Fortschreiten der Kniearthrose zeigt sich auch in Begleitsymptomen, z. B. Gelenksteifigkeit oder starke Schmerzen am Morgen und am Abend.

  • Der Schmerz fühlt sich dumpf an, und abhängig davon, welcher Bereich des Knies betroffen ist, können diese Schmerzen an der Innen- oder Aussenseite des Knies auftreten. 

  • Druckempfindlichkeit und Steifheit des Knies nehmen immer mehr zu. Dabei kommt es zu einer Muskelschwächung und man bekommt das Gefühl eines instabilen Knies.

  • In bestimmten Fällen treten die Schmerzen schubweise auf und werden von Schwellungen und brennenden Schmerzen begleitet.

Diagnose

Treten starke Kniegelenkschmerzen auf, die den Bewegungsablauf behindern ist es wichtig, dass man abklären lässt, wo die Ursache der Kniegelenkschmerzen liegt.

Bei der Untersuchung kommt es zu einer Befragung der Betroffenen, um herauszufinden, wann und wie sich die Schmerzen bemerkbar machen. Danach kommt es zu einer umfassenden klinischen Untersuchung, bei der man die Bewegungseinschränkungen genauer untersucht und die Schmerzen lokalisiert.

Anschliessend wird das Kniegelenk geröntgt und ein Ganzbein-Röntgen im Stehen angefertigt, um die Belastungsachse und Stellung des Kniegelenks zu bestimmen.

Kommt es zu Unklarheiten kann auch eine MRT (Magnetresonanztomographie) durchgeführt werden. Damit kann der Knorpel um und im Kniegelenk besser beurteilt werden. Nachdem alle diese Tests durchgeführt wurden, werden die Ergebnisse mit der Patientin oder dem Patienten besprochen und weitere Schritte definiert.

Der Knorpelschaden wird je nach Abnutzung in unterschiedliche Stadien der Arthrose (Knorpelschädigung) eingeteilt.

Es können oberflächliche Beschädigungen (kleine Risse) des Gelenkknorpels auftreten, aber es gibt auch Beschädigungen, die den ganzen Knorpel betreffen. Durch diese Beschädigungen wird die Oberfläche des Knochens freigelegt und Schmerzen treten auf.

Stadien

Der Knorpelschaden wird in vier Stadien unterteilt:

  • Stadium/Grad I: Weicher Knorpel
  • Stadium/Grad II: Raue Oberfläche mit Rissen
  • Stadium/Grad III: Tiefe Risse im Knorpel, die bis auf den Knochen gehen
  • Stadium/Grad IV: Vollständiger Verbrauch des Knorpels mit freiliegendem Kochen; man spricht auch von einer Knochenglatze

Pangonarthrose

Pangonarthrose, auch bekannt als Panarthrose, ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die mehrere Gelenke im Körper betreffen kann. Dieser Zustand ist relativ selten, tritt jedoch vor allem bei älteren Menschen auf.  Die Ursachen für eine Pangonarthrose sind zu einem der normale Verschleiss der Gelenke, aber auch Übergewicht und wiederholte Belastung. 

Die Symptome der Pangonarthrose sind ähnlich denen der Kniearthrose, jedoch betreffen sie mehrere Gelenke gleichzeitig. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Schmerzen, Schwellungen, Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke. 

Wie auch bei der Kniearthrose zielt die Behandlung der Pangonarthrose darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität zu erhalten. 

Unsere Leistungen für Ihre Kniebehandlung

Konservative Therapien

Eine Operation ist bei Kniearthrose nicht zwingend nötig. Häufig reichen konservative Therapien für ein schmerzfreies Leben. Dazu gehören eine gelenkschonende Lebensweise, Gewichtsreduktion, Physiotherapie (z.B. nach GLA:D) oder physikalische Therapien. Mit Hilfe von speziellen Einlagen und Medikamenten (gegen Schmerzen und zur Knorpelstärkung) kann das Knie zudem entlastet und der Knorpel geschützt oder gestärkt werden. In bestimmten Fällen ist eine Gewichtsreduktion notwendig, um das Knie zu entlasten.Erst wenn diese Massnahmen nicht mehr zum gewünschten Erfolg führen, wird eine Operation in Betracht gezogen. 

 

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente

  • Medikamente und Substanzen zur Knorpelstärkung

  • Medizinische Trainingstherapie/ Physiotherapie

  • Injektionen in das Gelenk mit Gleitmitteln (Hyaluronsäure oder Eigenblut) und entzündungshemmenden Medikamenten (Kortison)

  • Hilfsmittel wie Gehstöcke, Einlagen, Gesundheitsschuhe

  • Änderung der Lebensgewohnheiten in Bezug auf Sport, Übergewicht, Ernährung usw.

  • Diese Massnahmen können Arthroseschmerzen lindern und das Fortschreiten des Knorpelverschleisses verlangsamen. Leider kann die Arthrose selbst nicht aufgehalten oder geheilt werden.

Injektionen mit Hyaluronsäure

Mithilfe von Hyaluronsäure kann die Reibung in der betroffenen Knorpeloberfläche des Knies verringert werden. Das dazu verwendete Präparat aus Hyaluronsäure ist ein synthetisch hergestelltes Schmiermittel. Dieses wird direkt in das betroffene Gelenk injiziert. Nach der Injektion ist es möglich, dass Gelenk besser zu bewegen. Durch die zusätzliche «Schmierung» wird das Gelenk weniger gereizt. Somit beugt man der Gelenksentzündung vor und verringert Schmerzen, die mit der Arthrose im Zusammenhang stehen. 

Das Ergebnis der Schmierspritzen hängt vom Arthrosestadium ab. Die Mehrzahl der Patientinnen und Patienten berichten nicht nur von einer Linderung der Schmerzen, sondern auch von der Verbesserung der eigenen Lebensqualität. Die Behandlung besteht aus drei Injektionen, hält für einen bestimmten Zeitraum und kann jederzeit wiederholt werden. 

Chirurgische Behandlungen

Wenn konservative Behandlungen nicht die gewünschte Wirkung zeigen, ist zur Behandlung der Kniearthrose in der Regel eine Operation erforderlich.

Mit einer Knieprothese wird ein schmerzhaftes oder eingeschränktes Kniegelenk durch ein künstliches Gelenkimplantat ersetzt. Dieses Verfahren wird häufig bei Patienten mit Arthrose eingesetzt, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen.

Die Knieprothese besteht aus verschiedenen Komponenten, die die natürliche Gelenkbewegung nachahmen, so dass das Knie wieder reibungslos funktionieren kann.

Der Eingriff zur Implantation einer Knieprothese wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und dauert mehrere Stunden. Das Swiss Medical Network setzt modernste technische Roboter wie den ROSA® und das Fast-Track-Verfahren agile+® ein, um diesen Eingriff so präzise wie möglich durchzuführen. Nach der Operation müssen die Patienten in der Regel mit einer Physiotherapie beginnen, um die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit des neuen Gelenks zu verbessern. Die Genesungszeit kann unterschiedlich lang sein, aber viele Patienten sind nach einigen Wochen in der Lage, normal zu gehen und ihre täglichen Aktivitäten ohne Schmerzen zu verrichten.

 

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung kann abhängig vom Eingriff ambulant oder stationär durchgeführt werden. Die Zeit der Nachbehandlung sieht vor, das neue Gelenk zu stabilisieren und Bewegungsabläufe zu trainieren. Zudem soll die Patientin oder der Patient lernen, was er oder sie im Alltag beachten muss. Die Rehabilitation wird in einem Zeitraum von drei Wochen durchgeführt und besteht aus Bewegungstherapie, Gangschulung und Physiotherapie. 

Häufigste Fragen von Kniespezialisten beantwortet 

Kann man die Kniearthrose vollständig heilen?

Kniearthrose ist eine chronische Krankheit und nicht heilbar. Alle Behandlungsmethoden zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern und den Betroffenen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen.

Was hilft gegen Kniearthrose?

Schmerzlinderung in den Gelenken kann durch die Kräftigung der Muskulatur erreicht werden. Dafür gibt es eine Fülle von Übungen, die leicht durchgeführt werden können. Wichtig ist hier die Regelmässigkeit – nur durch regelmässiges Bewegen, schafft man es, die Funktion der Gelenke zu verbessern.

Wie lang dauert es, bis man sich wieder normal bewegen kann?

Die Muskulatur erholt sich innerhalb von sechs Wochen nach der Operation und gibt so dem Gelenk genügend Halt. Im normalen Verlauf ist es möglich, nach drei Monaten wieder arbeiten zu gehen und mit leichtem Sport zu beginnen.

Videos

Arthrose – das künstliche Gelenk aus dem 3D Drucker

Ärzte mit dieser Spezialisierung

Hôpital de Saint-Imier

Dr. med. Daniel de Menezes

Spezialisierung
Orthopädische Chirurgie, Hüftchirurgie, Kniechirurgie, Knieprothese | Künstliches Kniegelenk, VELYS™, Kniearthrose (Gonarthrose), Kniearthroskopie, Hüftprothese, Hüftarthrose, Hüftimpingement, Sportmedizin, Knorpelschaden, Kreuzbandriss, Meniskusriss (Meniskusläsion) Mehr anzeigen

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